Rund 150 Teilnehmer ziehen bei der Abschlusskundgebung durch die Straßen von Villingen. Foto: Eich

Aktivisten veröffentlichen 24 Forderungen an Stadtverwaltung. 150 Teilnehmer bei Abschluss-Demo.

VS-Villingen - "Wir streiken, bis ihr handelt" und "Save our Future", sind einige Sprüche der Fridays for Future-Aktivisten. Und genau diese haben die vor allem jungen Menschen aus VS bei einer Pressekonferenz für ihre lokalen Forderungen, untermauert. Am Freitag folgte eine Demonstration.

Am Donnerstag stellten die Fridays for Future Aktivisten ihre lokalen Forderungen vor, die in erster Linie an die Kommunalpolitik gerichtet waren. Die Forderungen, die laut den Aktivisten von Wissenschaftlern abgesegnet wurden, hatten die Mitglieder seit April ausgearbeitet.

 Die 24 Forderungen der Klimaaktivisten

Zur Pressekonferenz waren einige Stadträte sowie Bürgermeister Bührer erschienen, dem im Anschluss an die Konferenz die Forderungen der Aktivisten überreicht wurden. Die Forderungen hatten die Jugendlichen in fünf Kategorien unterteilt: Allgemein, Energie, Verkehr, Projekte und Umweltgestaltung. Zu jedem Bereich erklärten sie den Zuschauern kurz, was ihr Ziel sei und erläuterten anschließend anhand verschiedener Forderungen, wie eine mögliche Umsetzung aussehen könnte.

Beim Thema Energie erklärten sie, dass die Energiewende erst auf regionaler Ebene umgesetzt werden müsse. Wie sie sich dies vorstellen, zeigten sie anhand von Beispielen. So heißt es dort unter anderem: "Der Strom und die Wärme für alle Gebäude der Stadt(verwaltung), auch in Schulen, soll aus regenerativen Quellen bezogen werden."

Die Ziele für die verschiedenen Bereiche

Kurzgefasst wurde von den Aktivisten bis 2035 das "Nettonull" verlangt – also der Punkt ab dem weniger Treibhausgase ausgestoßen werden, als Treibhausgase aufgenommen werden können. Im Bereich Energie forderten sie eine möglichst rasche Energiewende, während sich beim Verkehr die Stadt Gedanken machen solle, wie eine klimafreundliche Mobilität in VS aussehen könnte, damit das "Nettonull" bis 2035 erreicht werden könne.

Bei den Projekten pochen die Mitglieder der Bewegung darauf, dass die Stadt ihre Bürger durch Klimaschutzprojekte und aufsehenerregende Visualisierung im öffentlichen Raum auf die Klimakrise aufmerksam macht. Beim Thema Umweltgestaltung fordern die Aktivisten die Stadt zu verschiedenen Maßnahmen auf, da auch bei der Gestaltung der Umwelt es viele Möglichkeiten gäbe, für den Klimaschutz etwas zu tun.

 Gemeinderatsmitglieder im Gespräch

Nachdem alle Forderungen vorgestellt waren und die kurze Fragerunde vorbei war, kamen Gemeinderatsmitglieder mit Aktivisten und Bürger der Doppelstadt, ins Gespräch.

Katharina Hirt von der CDU erklärt: "Das ist genau der richtige Zeitpunkt für solche Forderungen, denn bald ist Klausurtagung, da können wir dann darüber reden". Sie fuhr fort, dass sie die Präsentation der Forderungen toll fand und die einzelnen Punkte auch gut recherchiert waren.

"Ich finde es super, dass Jugendliche sich solche Gedanken machen, da unser Planet der einzige Ort zum Leben ist den wir haben.", meint Elif Cangür (Grüne). Sie hält zudem einige Forderungen für realisierbar, da viele nichts kosten würden. Ihre Parteikollegin Cornelia Kunkis hat eine ganz ähnliche Meinung: "Es freut mich sehr, so viele engagierte Jugendliche in der Stadt zu haben."

Die Abschlussdemonstration

Rund 150 Teilnehmer, und damit deutlich weniger als von den Organisatoren erhofft, kamen schließlich zur Abschlussdemonstration der Aktionswoche am Freitag zusammen. Die Demonstranten, unter die sich auch zahlreiche Erwachsene gemischt hatten, zogen dabei lautstark vom Villinger Bahnhof zum Landratsamt über das Bickentor, das Obere Tor sowie den Innenring bis vor die Neue Tonhalle. Dort untermauerten sie erneut ihre Forderungen. Der geplante Auftritt der Band "Wetjacket" musste krankheitsbedingt zwar abgesagt werden, man wusste sich jedoch als Abschluss der Woche mit weiteren muskalischen Einlagen zu helfen.

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