Kindergartenleiterin Sonja Kratt und Pfarrer Michael Schuhmacher enthüllen den Max-Fischer Gedenkstein zum 50. Geburtstag am Eingang des gleichnamigen Kindergartens auf Rieten in Schwenningen.Foto: Bombardi Foto: Schwarzwälder Bote

Kirche: Gedenkstein erinnert an Namensgeber, den ehemaligen Schwenninger Stadtpfarrer Max Fischer

Der ehemalige Schwenninger Stadtpfarrer Max Fischer war ein Visionär mit Charisma, Weitblick und Durchsetzungswillen, der sich jahrelang für den Bau und die Inbetriebnahme eines Kindergartens der Maria Himmelfahrtsgemeinde auf Rieten einsetzte.

VS-Schwenningen. Am Samstag erinnerte die Gemeinde nun an den 50. Jahrestag der Institution. Ein ausgewählter Personenkreis an Erziehenden und Eltern feierten in einem von Pfarrer Michael Schuhmacher und Diakon Christian Feuerstein geleiteten Gottesdienst das Jubiläum, welches vor dem Max-Fischer-Kindergarten mit der Enthüllung eines Gedenksteins und die Weihe des umgebauten und neu gestalteten Max-Fischer-Kindergartens ausklang. An der Jubiläumsfeier anwesend war auch Kirchengemeinderatsvorsitzender Stefan Erchinger, der auf Rieten als Kindergartenkind der ersten Stunde in einer besonderen Beziehung zum Jubiläum stand.

Kinder zugeschaltet

Die Kinder waren dank der digitalen Technik während des Gottesdienstes an diesem Festtag per regelmäßigen Filmeinspielungen präsent, in denen sie das Eingangslied sangen oder aus ihrem Kindergartenalltag berichteten.

Pfarrer Michael Schuhmacher skizzierte den Kindergarten als einen Ort der ganz im Sinne seines Initiators Pfarrer Max Fischer den heranwachsenden Generationen eine Heimat und eine Möglichkeit zur Begegnung bietet. "Wir sind als kirchlicher Träger offen für alle Kinder, unabhängig von der Konfession ihrer Eltern", beschrieb Schuhmacher die Herausforderung, die es benötigt, den Anforderungen an einen modernen Kindergartenbetrieb stets gerecht zu sein. Er zeigte auf, dass der Kindergarten in all den Jahren zu einer Herberge reifte, in die Kinder eine Heimat finden. "Wir machen mit unserem Wirken den Weg frei für die Generation von morgen."

Kindergartenleiterin Sonja Kratt beschrieb die vielfältigen Funktionen des Kindergartens als ein lebendiger Ort, der Emotionen freisetzt und die Entwicklung der Kinder bis sechs Jahren in einer Phase mitprägt, die für ihr späteres Leben von entscheidender Bedeutung ist. Den Lockdown am 17. März beschrieb sie als ein einschneidendes Datum, der den kontinuierlich sich weiter entwickelnden pädagogischen Anforderungen eine Herausforderung hinzufügte, die es in den vergangenen Jahrzehnten so noch nie gab.

Umso mehr freut sich Sonja Kratt mit ihrem Team von 17 weiteren Erziehenden und den aktuell 85 Kindern, darunter zehn in der Krippe, dass die Umbau- und Erweiterungsarbeiten am Kindergarten planmäßig verliefen. Zu ihnen zählte unter der Leitung des Architekturbüros Halder unter anderem die Umgestaltung des Eingangsbereichs, die Entstehung eines Entsorgungsraums für die Abfall- und Recyclingstoffe, die Erweiterung der Garderobe sowie die Gestaltung des Außenbereichs, der neu mit einem Metallzaun eingefasst ist und so den Kindern ein unbeschwertes Spielen ermöglicht.

Wandel der Einrichtung

Stefan Erchinger berichtete aus seiner Sicht vom Wandel, den der Kindergartenbetrieb seit seiner Zeit bis heute nahm. Der stellvertretende Bürgermeister Siegfried Heinzmann lobte indes das Engagement, mit welchem die Erziehenden in den vergangenen fünf Jahrzehnten die Institution reichlich mit Ideen, Kreativität und Leben füllten. Die Stadt sei sich der wichtigen gesellschaftlichen Aufgabe der Kindergärten als Bildungseinrichtung bewusst.

Im zweiten Teil der Festveranstaltung weihte Pfarrer Michael Schuhmacher das neu gestaltete Kindergartengebäude ein. Auch enthüllte und weihte er einen Gedenkstein, der unmittelbar am Eingang des Kindergartens an seinen Initiator und Namensgeber erinnerte.

Beim Gedenkstein, den der Tuninger Steinmetz und Bildhauer Frank Schröder zu einer Skulptur in Kreuzform umgestaltete, handelt es sich um den ehemaligen Grabstein von Pfarrer Max Fischer, dessen Grab die katholische Kirchengemeinde auf dem Waldfriedhof im Vorjahr aufhob. Am Eingang des Max-Fischer-Kindergartens gerät die Erinnerung an den Namensgeber des Kindergartens auf diese Weise so nie in Vergessenheit.