Kein Sprung ins Freibad Tannheim wird in dieser Saison möglich sein. Archiv-Foto: Eich Foto: Schwarzwälder Bote

Corona: Regelungen rund um die Pandemie machen Ehrenamtlichen zu schaffen / Trost von Udo Lindenberg

VS-Tannheim - "Es tut uns allen sehr weh", sagt Karl-Heinz Bartsch-Pubanz. Das Tannheimer Freibad wird in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie nicht öffnen. Am Freitag informierte Bartsch-Pubanz über Einzelheiten.

Es sei keine Öffnung des kleinen Familienbades in Sicht, schreibt der Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit. Und das schmerzt alle Helfer rund um das ehrenamtlich geführte Bad sehr.

Denn: Das Freibad in Tannheim befand sich auf gutem Weg. Die Besucherzahlen hatten sich im vergangenen Jahr sehr erfreulich entwickelt. Das Freibad in Tannheim wurde besonders von Familien mit kleinen Kindern als idealer Ort der Sommerfrische angenommen.

Die Corona-Pandemie bremst die Tannheimer nun aus. Traurig, aber seiner Verantwortung bewusst, hat sich der Trägerverein dazu entschlossen, das Freibad bis auf Weiteres geschlossen zu halten. Die Bedingungen, unter denen der Badebetrieb hätte aufgenommen werden dürfen, können die ehrenamtlichen Helfer nicht leisten.

Herausforderungen

Auch die Einbahn-Schwimm-Regelung ist in dem kleinen Becken nur schwerlich vorstellbar. Das Verbot der Verwendung der warmen Duschen oder des Haartrockners stelle eine fast unannehmbare Herausforderung an die Badegäste dar, so die Mitteilung des Vorstandes. Dass im Kinderplanschbecken immer nur zwei Kinder gleichzeitig herumtollen dürften, entzieht sich jeder Vorstellungskraft.

Personelle Situation

Auch die personelle Situation unterbindet jeglichen Gedanken an ein Öffnung unter den gegebenen Bedingungen. Während das Villinger Freibad sich des Personals des Hallenbades und des Kneippbades bedienen kann, müsste das Tannheimer Bad auf die, oft noch berufstätigen, Ehrenamtlichen zurückgreifen. Diese Personen verrichten ihren Dienst dann im Kiosk und beim Reinigen sowie – bei entsprechender Ausbildung – am Beckenrand zur Badeaufsicht.

Während der vergangenen Winterpause hat sich der Vorstand des Fördervereins einige Gedanken über eine weitere Steigerung der Attraktivität des Bades gemacht. So war am 20. Juni, passend zum Sommeranfang ein "Nachtschwimmen hinein in den Sommer" geplant. Außerdem sollten die umliegenden Grundschulen reichlich Gelegenheit erhalten, in dem kleinen, aber feinen Sommerbad ihren lehrplanmäßigen Schwimmunterricht leisten zu können. Seepferdchen- und Seeräuber-Abzeichen sollten erworben werden können, denn das Schwimmen gehöre heute zu den Grundkompetenzen aller Kinder. Ebenfalls geplant war ein großes Schwimmbadfest im Juli, bei dem die Synchronschwimmerinnen aus Schwenningen das Publikum auf ein Neues begeistern sollte. Allein das Hundeschwimmen mit drei Terminen hat sich für den Herbst im Freibadkalender halten können.

Sanierungen stehen an

Für die anstehenden Sanierungsmaßnahmen hat das Bad aus dem ELR-Topf des Landes bereits einen Zuschuss von 500 000 Euro zugesagt bekommen. Die Freibadfreunde trugen selbst bislang 43 000 Euro bei, sodass nun im Sommer bestimmte Sanierungsarbeiten in Angriff genommen werden können.

No Panic – next year

Auf ein Anschreiben an den legendären Udo Lindenberg ließ dieser es sich nicht nehmen eine Trostkarte mit der knackigen Grußbotschaft "NO PANIC – next Year!" an die Tannheimer zu senden.