Die katholischen Frauen haben sich vor mehr als 100 Jahren in einem Verband zusammengetan. Jedes Jahr haben sie interessante Angebote in ihrem Jahresprogramm. Neben Exkursionen, Vorträgen helfen sie in vielfältiger Weise in den Gemeinden mit, wie hier beim Palmenstecken. Foto: Disch Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Im ersten Halbjahr ist beim Frauenkreis viel geboten

VS-Villingen. 2019 haben eine Woche lang katholische Frauen deutschlandweit unter dem Motto "Maria 2.0" die Kirche bestreikt. Sie wollten gegen eine männerdominierte Kirche und für den Zugang von Frauen zu den Weiheämtern in der Kirche demonstrieren. In Villingen war der Streik weniger vernehmbar. Seit mehr als 100 Jahren organisieren sich katholische Frauen in der katholischen Kirche und finden sich in Gemeinschaften zusammen. Mittlerweile leben diese Frauengemeinschaften die Ökumene. Wie das aussehen kann, wird am Programm offensichtlich. Dieses liegt für alle Frauengemeinschaften nun vor.

 

Der Frauenkreis St. Konrad ist ein Treffen von interessierten Frauen, die jeden Monat einmal an einem Mittwoch zusammenkommen. Der Kreis der Teilnehmerinnen ist offen, es gibt keine feste Mitgliedschaft. Das Ziel ist ein buntes Angebot aus Unterhaltung und Erwachsenenbildung zu bieten und den Interessen der Teilnehmerinnen gerecht zu werden. Das Jahr hat mit einem Vortrag von Gaby Sahm und Josef Hirt zum Thema "Peru- unbekannte Kulturen in großartiger Landschaft" begonnen. Am 12. Februar wird die Ausstellung "Der Narro und si ganz Bagage" im Franziskaner besucht, ehe am 18. März die Ernährungsberaterin Linda Hackenjos zum Thema "Zucker-süße Sünde, weißes Gift" referieren wird. Im April steht eine Frühlingskräuterexkursion der Heilpraktikerin Frau Sabine Lippold an. Das erste Halbjahr schließt ab mit einer Führung durch den Fruchtmarkt Blessing (13. Mai), einer Führung auf dem Johanneshof in Bad Dürrheim (24. Juni) sowie einer Kirchenführung durch die Johanneskirche in Villingen durch Willi Gut (15. Juli).

Bei den Münster- und Fidelisfrauen stand zum Jahresbeginn ein Frauenfrühstück im Fidelisheim an. Dabei wurde durch Johanna Hildebrand ein "Blick auf eine biblische Frau" gerichtet. Die Münsterwieberfasnet am 10. Februar wird viele Frauen begeistern. Unter dem Thema "Müwies im Märchenwald" wird es wieder im Münsterzentrum närrisch zugehen. Auch die Frauen aus der Bruder Klaus Gemeinde laden zum närrischen Programm in das Gemeindehaus St. Bruder Klaus ein. Am 11. Februar geht es rund. Unter dem Thema "Der Berg ruft" werden die Lachmuskeln sicherlich strapaziert werden. Alle Frauen sind am 6. März zum Weltgebetstag in die evangelische Paulusgemeinde (19 Uhr) eingeladen. Im April wird man einen Blick hinter die Kulissen der "Zehntscheuer" mit Anselm Säger machen. Die jährliche Dekanatsmaiandacht wird besucht und auch zur Wallfahrt auf den Dreifaltigkeitsberg geht man. Sehr engagiert bei der Vorbereitung des Fronleichnamsfestes sind die Frauen seit Jahren. Traditionell steckt man die Palmen am Palmsonntag und die Kräuterbüschel am Patrozinium des Münsters.

Zu allen Veranstaltungen, sind alle Frauen, gleich welchen Alters und Konfession eingeladen.

Es war im April 1910 als sich in Villingen die "Erzbruderschaft der christlichen Mütter", so die damalige Bezeichnung der Frauengemeinschaft gründete. Erste Vorsitzende war die Frau des Sattlermeisters August Riegger, der Präsident Münsterpfarrer Kling. Damals war es üblich, dass die Frauen der ersten Stunde nur unter der Berufsangabe und vollem Namen ihrer Ehemänner als Vorstandsdamen eingetragen waren. Das Frauenbild, auch in der Kirche, hat sich seither verändert. Heute sind viele Frauen im pastoralen Dienst oder kirchlichen Berufen tätig. In Gemeinden prägen meist die Frauen das Bild, nicht nur an Festen, auch in Gottesdiensten. Ihre Arbeit findet zusehends mehr Beachtung. Auch die Intention der katholischen Frauengemeinschaften hat sich verändert. Die Frauengemeinschaft St. Fidelis besteht seit 78 Jahren. 1990 wurde sie offiziell Mitglied im Zentralverband der katholischen Frauengemeinschaften Deutschland (kfd). Nahezu 100 Frauen sind in St. Fidelis Mitglied.