Aktion: Gruppen informieren

Villingen-Schwenningen. Für viele Frauen ist der "Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen" ein fester Termin im Kalender. Die Frauengruppen Jin Jiyan, Yeni Kadin und der Frauenverband Courage aus der Doppelstadt gestalteten aus diesem Anlass eine Aktion in der Villinger Innenstadt. Sie wiesen mit Redebeiträgen, Stelltafeln, einer Dokumentation und in Diskussionen auf die verschiedenen Formen von Gewalt an Frauen hin.

Ein kurdischer Halay-Kreistanz sorgte für gute Stimmung und gab Kraft für die weiteren Aufgaben. Gegen die sexuelle Gewalt und das Mobbing am Arbeitsplatz oder in der Familie, die ihre Ursache vor allem in der ökonomischen Ungleichheit haben, gibt es eine wachsende Protestbewegung, wie die "#MeToo"-Bewegung zeigt. Obwohl Frauen die Hälfte der Menschheit bilden, erbringen sie bis zu zwei Drittel aller Arbeitsleistungen, und besitzen nur ein Prozent des weltweiten Eigentums.

Wenn das in Deutschland nicht so schlimm aussieht, dann weil Frauen sich gewehrt haben. Trotzdem, so berichtet die Vertreterin von türkischen Frauengruppe Yeni Kadin, ist eine ihrer Mitstreiterinnen, Banu Büyukavci, seit mehr als zweieinhalb Jahren in München wegen des Vorwurfs der Mitgliedschaft in der TKP/ML (Kommunistische Partei der Türkei/Marxistisch-Leninistisch) inhaftiert, weil sie sich für demokratische Rechte in der Türkei einsetze. Sie schreibt in einem Brief an eine Freundin: "Wir sind eingesperrt, aber man kann unsere Ideale, unsere Gedanken, unsere Träume nicht einsperren oder verbieten."

Sowohl Veranstalterinnen als auch Passantinnen waren sich einig, dass die gesetzliche Gleichberechtigung noch lange keine wirkliche Gleichberechtigung darstellt.