Bei dem Seat wurde die Vorderachse bis in den Fahrgastraum eingedrückt – für die eingeklemmte Fahrerin kam jede Hilfe zu spät. Foto: Marc Eich

VW-Fahrer rast nach Überholmanöver frontal in Seat. Drei Schwerverletzte. Rund 50 Einsatzkräfte vor Ort. Zeugen gesucht.

VS-Schwenningen/Tuningen - Bei einem schweren Unfall auf der B 523 zwischen Schwenningen und Tuningen ist am Samstagvormittag eine 58-jährige Frau aus dem Ortenaukreis ums Leben gekommen. Drei weitere Personen wurden schwer verletzt.

Die Einsatzkräfte fanden beim Eintreffen an der Unfallstelle ein riesiges Trümmerfeld und chaotische Verhältnisse vor. Rund 50 Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst mussten zu dem Großeinsatz auf der Bundesstraße ausrücken.

VW-Fahrer soll schon zuvor mehrere Male überholt haben

Es war gegen 11.15 Uhr, als ersten Angaben der Polizei zufolge ein 44-jähriger VW-Fahrer aus Richtung Tuttlingen kommend in Richtung Schwenningen unterwegs war. Er soll laut Zeugen bereits mehrere Male überholt haben, als es bei einem weiteren Überholmanöver trotz Gegenverkehrs auf einem geraden Streckenabschnitt kurz vor der Abfahrt Mühlhausen zu dem heftigen Zusammenstoß kam: Der VW raste frontal in einen entgegenkommenden Seat, der mit insgesamt drei Personen aus dem Ortenaukreis besetzt war.

Die beiden Fahrzeuge wurden extrem deformiert, die Trümmer flogen meterweit. Besonders heftig: Bei dem Seat wurde die Vorderachse bis in den Fahrgastraum eingedrückt - für die eingeklemmte 58-jährige Fahrerin kam jede Hilfe zu spät.

Die Feuerwehr musste mit schwerem Gerät den Unfallverursacher aus seinem Wrack schneiden, während sich der Rettungsdienst um die weiteren Schwerverletzten - eine 63-jährige Frau und einen 61-jährigen Mann - kümmerte. Nach etwa einer halben Stunde konnte der Fahrer aus dem völlig demolierten VW befreit werden. Er wurde, wie die anderen Verletzten, mit Notarztbegleitung in ein Klinikum gebracht - der Rettungshubschrauber Christoph 11 flog die lebensgefährlich verletzte Frau in die Klinik nach Tübingen, die anderen kamen in das Schwarzwald-Baar-Klinikum.

Großaufgebot an Einsatzkräften vor Ort

Ein Großaufgebot an Einsatzkräften war notwendig, um alle Betroffenen zu versorgen. Hierbei kamen neben dem Rettungshubschrauber und rund 30 Feuerwehrkräften auch eine leitendende Notärztin, drei weitere Notärzte, der organisatorische Leiter des Rettungsdienstes und drei Rettungswagen, teilweise aus dem Raum Tuttlingen, zum Einsatz.

Die Feuerwehr hatte, nachdem die Rettungsmaßnahmen abgeschlossen waren und sich ein Gutachter einen Überblick über den Verkehrsunfall verschafft hatte, die belastende Aufgabe, die verstorbene Frau aus dem Seat zu schneiden.

Insgesamt blieb die Bundesstraße zwischen der Abfahrt Messe und der Abfahrt VS-Mühlhausen bis 16.30 Uhr gesperrt. Die Verkehrspolizei aus Zimmern hat die Ermittlungen zur genauen Unfallursache aufgenommen.

Weitere Zeugen gesucht: Wer wurde noch gefährdet?

Im Zusammenhang mit dem Unfall sucht die Polizei weitere Zeugen. Insbesondere Verkehrsteilnehmer, die vor dem Unfall auf der Strecke von Tuttlingen in Richtung Schwenningen von dem später am Unfall beteiligten schwarzen VW Golf überholt wurden oder die den schwarzen Golf als Entgegenkommenden bei einem Überholvorgang oder sonst beobachtet haben, werden gebeten, sich mit dem Verkehrsunfallaufnahmedienst in Zimmern ob Rottweil unter der Telefonnummer 0741/34879-0 in Verbindung zu setzen.