Foto: Winkelmann-Klingsporn

Hoher Anteil von Privat- und Sportflügen. Gewinn von rund 65.000 Euro. Hotel soll 2021 wieder öffnen.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Mit Investitionen kann man eine Unternehmenssituation deutlich verbessern. Das belegt die Gewinn- und Verlustrechnung 2019 der Flugplatz Donaueschingen-Villingen GmbH mit einem Gewinn von 64 322,97 Euro.

Der seit gut einem Jahr amtierende Geschäftsführer Eckhard Pauly erläuterte im Verwaltungs- und Wirtschaftsausschuss des Kreistages das Zahlenwerk. Die Bilanzsumme von 1,946 Millionen Euro liegt nur knapp unter dem Ergebnis des Vorjahres.

Zwei neu gebaute Flugzeughallen tragen mit den Mieteinnahmen wesentlich zu diesem positiven Ergebnis bei. Gleichwohl stehen damit auch Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in der Bilanz. 2019 sind das insgesamt rund 1,2 Millionen Euro, und schon gut 40 000 Euro weniger als im Vorjahr. Fragen nach anstehendem Sanierungsaufwand, konnte Pauly vorerst verneinen.

Hotel soll im Frühjahr 2021 wieder öffnen

An der Landebahn mit dem etwas sumpfigen Untergrund müsse in den nächsten fünf Jahren nichts getan werden. Als beruhigend wurde auch wahrgenommen, dass es in jüngster Zeit keine Unfälle gegeben habe. Gleichwohl räumte Pauly aber einige kritische Situationen ein. Auch an den Wochenenden, bei schönem Wetter mit vielen Privatflügen und Stau im Luftraum, gebe es kein Kollisionsrisiko.

Auf Nachfrage informierte Pauly über den Sachstand zum Hotel Concorde, das sich in der Mitte der seit den 1970er Jahren allmählich entstandenen Gebäudezeile parallel zur B 31 und entlang der Landebahn errichteten Gebäude befindet. Das Hotel, so Pauly, wurde Ende 2019 an die Immobilienfirma Pro Invest in Bad Dürrheim verkauft. Die Pächtersuche gestalte sich schwierig. Mit der Wiedereröffnung des für den Flugplatz wichtigen Übernachtungsangebotes rechne man im Frühjahr 2021. Das Bistro "Fliegerstüble" habe man aus dem Hotelvertrag herausnehmen können, es werde in Eigenregie von eigenen Mitarbeitern betrieben. Dieses Angebot sei wichtig für den Flugplatz im Blick auf Privatleute und Ausflügler, die zum Verkehrslandeplatz kommen.

Grüne sind es nach zehn Jahren leid

Was von engagierten Umweltschützern wie von Bewohnern der Ostbaar, die vom heimischen Flugverkehr direkt betroffen sind, zuweilen kritisch hinterfragt wird, die Entwicklung der Flugbewegungen und vor allem das Verhältnis von Geschäfts- und Privat-/Sportflügen, dazu äußerte sich Pauly erst auf Nachfrage am Rande der Sitzung. Insgesamt stieg die Zahl der Flugbewegungen von 2018 zu 2019 um 9,48 Prozent auf 20 378 Starts- und Landungen. Davon entfallen 17 Prozent, so Pauly, auf Geschäftsflüge. Der große Rest ist Privat-/Sportfliegerei.

Etwas unklar bleibt die Einstufung als "gewerblich", wenn Pilot und Passagier als Firmenangestellte im eigenen Flugzeug unterwegs sind. Spaziergänger am Aasener Weiherwald sind zuweilen irritriert, wenn ein und dasselbe Flugzeug kurzfristig mehrfach startet und landet. Aber das hat offensichtlich mit der seit Jahren hier angesiedelten Flugschule zu tun beziehungsweise der Notwendigkeit Privat-/Sportfluglizenzen zu sichern.

Die umweltbewussten Grünen, sonst immer kritisch zur Sportfliegerei positioniert, äußerten sich diesmal in der Sache überhaupt nicht. Lediglich beim einstimmigen Beschluss, den Jahresüberschuss der Gewinnrücklage zuzuführen und den Geschäftsführer zu entlasten, enthielten sich Wolfgang Kaiser und Armin Schott. Persönlich darauf angesprochen hieß es: Nach zehn Jahren sei man es leid, immer wieder erfolglos auf den hohen Anteil von privatem Sportflugverkehr hinzuweisen. Auch wenn die Geschäftsflüge auf dem Verkehrslandeplatz in Donaueschingen nicht einmal 20 Prozent ausmachen, hält man diese Einrichtung für die Wirtschaft doch für wichtig.

Hinterseh: Einrichtung tut der Region gut

Der Flugplatz, so Landrat Sven Hinterseh, "tut der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg gut. Die Nutzer kommen aus der gesamten Region, insbesondere aus der regionalen Wirtschaft". Durchgängig zufrieden äußerte man sich in der Diskussion zum Bau der beiden neuen Rundhallen am Ende der Flughafengebäude in Richtung Donaueschingen. Die Vorstellung, die Stellplätze zügig vermieten zu können, und dabei hatte man damals auch die Sportflieger aus der Schweiz im Blick, hat sich offensichtlich erfüllt und inzwischen positiv in der Bilanz niedergeschlagen.

Zur Gesellschaft der Flugplatz GmbH zählen mit Geschäftsanteilen von jeweils 27 Prozent oder 30 700 Euro die Städte Donaueschingen und Villingen-Schwenningen und der Schwarzwald-Baar-Kreis, der Landkreis Tuttlingen mit 10 250 Euro, die Industrie- und Handelskammer Schwarzwald-Baar-Heuberg mit 7700 Euro und Erbprinz Christian zu Fürstenberg mit 3600 Euro.