Brief zeigt Wirkung: Landratsamt geht Bitte der Bürgerinitative nach. Weg durch Bürokratie-Dschungel.

VS-Schwenningen - Die Bürgerinitiative für die Flüchtlinge aus der ehemaligen Notunterkunft auf der Messe hat Wirkung gezeigt: Nach erfolgreicher Zuweisung durch das Landratsamt können mehrere Asylbewerber in Schwenningen bleiben.

Es war ein Weg durch den tiefen Bürokratie-Dschungel, den der offene Brief der Ehrenamtlichen von der BEA an Landrat Sven Hinterseh nehmen musste: Die Bitte, die registrierten Asylbewerber nach Schließung der Notunterkunft auf die Anschlussunterkünfte in Schwenningen zu verteilen, war nicht nur ans Regierungspräsidium Freiburg, sondern auch nach Karlsruhe gelangt.

"Das Regierungspräsidium Freiburg hat uns mitgeteilt, dass die Planungen des Transfers in einen Land- oder Stadtkreis grundsätzlich einen Prozess darstellen, der beim Regierungspräsidium Karlsruhe nach einem sehr aufwendigen Verteilerschlüssel durchgeführt wird", berichtet Heike Frank, Pressesprecherin des Landratsamts. Verlegungswünsche würden vordringlich nur für Familien oder aus gesundheitlichen Gründen berücksichtigt.

Das Regierungspräsidium Karlsruhe, so Frank weiter, habe signalisiert, dass bei Vorliegen einer schriftlichen Bestätigung des Landkreises, aus der ersichtlich wird, wo im Landkreis oder in VS ein Platz für Familien freigehalten wird, dem Verlegungswunsch nachzukommen versucht werde. So habe das Landratsamt jene schriftliche Bestätigung übermittelt.

Asylbewerber werden noch in dieser Woche in Villinger Straße verlegt

Mit Erfolg: Waren die verbliebenen Flüchtlinge vor rund zwei Wochen von der Messe vorübergehend in die BEA nach Villingen verlegt worden, geht es jetzt für diejenigen Familien und Einzelpersonen, die den Wunsch nach einer Zuweisung in eine Schwenninger Gemeinschaftsunterkunft geäußert hatten, peu à peu wieder nach Schwenningen zurück. "Sechs Personen, davon eine Familie, ziehen beispielsweise bereits in dieser Woche in die Gemeinschaftsunterkunft in der Villinger Straße. Dort ist derzeit wohl Platz", weiß Petra Faitsch, Initiatorin der Bürger-Initiative, zu berichten. Wie viele andere Ehrenamtliche hat auch sie ihren Sprachunterricht nun von der Schwenninger Messe in die Villinger Dattenbergstraße verlegt und noch immer Kontakt zu den ehemaligen Schwenninger Flüchtlingen. "Unser Brief hat Wirkung gezeigt – das ist wirklich großartig", meint Faitsch erleichtert.

Die Anregung, für die Asylbewerber die Gemeinschaftsunterkunft in der Schubertstraße – diese soll in naher Zukunft bezogen werden – zu nutzen, wurde aber erst mal nicht berücksichtigt.