Naturheilverein: Ziegler: Wir haben eine große Vertrauensbasis untereinander

VS-Schwenningen (hs). Die FKK-Abteilung des Schwenninger Naturheilvereins nahm ihr Sommerfest am Samstag, verbunden mit einem Tag der offenen Tür, zum Anlass, sich wieder einmal der Öffentlichkeit vorzustellen.

"Wir haben Mitglieder, die aus Freiburg und Konstanz zu uns kommen, um unsere Idylle auf unserem Vereinsgelände im Gürgele zu genießen, trotzdem suchen wir noch junge Familien, die als Mitglieder zu uns kommen", erklärt Rolf Ziegler, Leiter der Abteilung Bffl (Bund für freie Lebensgestaltung Schwarzwald) bei einem Rundgang über die gepflegte Rasenfläche, in deren Mitte das Schwimmbad mit glasklarem Wasser zum Schwimmen einlädt.

Vor rund 50 Jahren habe es eine kleine Sauna gegeben und die Saunagänger hätten den Wunsch geäußert, nach der Hitze in der Sauna ganz ohne jede Bekleidung über die Wiese spazieren zu können, so Ziegler. Also habe man ein kleines Eckchen eingezäunt, schön getrennt nach Männern und Frauen, und die FKK-Abteilung war gegründet, fährt er fort.

Heute erstreckt sich das FKK-Gelände über 10 000 Quadratmetern, außer dem Schwimmbad gehören eine Campinganlage, ein Volleyball-, Boule- und Bocciaplatz sowie eine Tischtennisanlage zu dem Gelände.

FKK sei eine Lebenseinstellung, die auf einer früheren Heilmethode basiere, so Ziegler. Niemand gehe mit einem Badeanzug schwimmen, auch sonst bewege man sich vollkommen unbekleidet auf dem großen Gelände. "Wir haben eine große Vertrauensbasis untereinander, die Figur jedes Einzelnen sei vollkommen egal", betont er. Man lege auch sehr großen Wert auf Sauberkeit, ungeduscht dürfe niemand schwimmen, das Schwimmbecken werde jeden Tag gereinigt. In letzter Zeit seien zahlreiche junge Frauen neu dem Verein beigetreten, da sie sich hier geschützt fühlen, so Ziegler.

Eigenleistung gefordert

Der BffL zähle 80 Einheiten, das seien rund 170 Personen, erklärt der Leiter der FKK-Abteilung. Einzelne Männer, die beitreten möchten, müssten ein Polizeiliches Führungszeugnis vorlegen, die Probezeit für jedes Neumitglied betrage zwei Saisons. Da viel Eigenleistung gefordert sei, müssten die Mitglieder zehn Arbeitsstunden im Jahr leisten oder acht Euro pro Stunde zahlen, der Jahresbetrag betrage 75 Euro, so Ziegler. Im Frühjahr beginne der große Arbeitsdienst, im Herbst werde die Anlage winterfest gemacht. Wege müssen angelegt, Blumen gepflegt werden, der Rasen werde immer kurz gehalten, so Ziegler.

"Gäste aus dem Deutschen Freikörperkultur-Verband und von dem Internationalen Verband dürfen bei uns campieren, müssen aber einen Ausweis vorlegen", unterstreicht Ziegler. Während nach und nach interessierte Besucher das Vereinsgelände betreten und sich bewundernd über die Idylle äußern, erklärt Ziegler, dass zu dem Schwenninger Naturheilverein noch das Sonnenbädle, die Tennis- und Saunaabteilung, alles eigenständige Abteilungen, gehören. Abschließend meint er noch: "Hören Sie irgendeinen Verkehrslärm? Wir sind ganz nah an der Stadt und doch ist es hier herrlich ruhig."