Übergabe der Jubiläumsurkunde zum 60-jährigen Bestehen der Weiss GmbH & Co. KG in der Grubenstraße in Weilersbach (von links): Thomas Albiez, Gabriele Weiss-Ower, Birgit Hakenjos-Boyd und Armin Ower. Foto: IHK Foto: Schwarzwälder Bote

WirtschaftIHK: Musterbeispiel eines mittelständischen Unternehmens / Verankert in Labortechnik

Die Firma Weiss GmbH & Co. KG in Weilersbach besteht seit 60 Jahren.

VS-Weilerbach. Als Musterbeispiel eines mittelständischen Unternehmens, das mit Innovationen erfolgreich ist und flexibel auf Marktchancen reagiert, bezeichneten Präsidentin Birgit Hakenjos-Boyd und Hauptgeschäftsführer Thomas Albiez von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg das Unternehmen mit seinem Sitz in der Grubenstraße.

Anlass des Meinungsaustauschs war das 60-jährige Bestehens des Unternehmens, das Alfons Weiss 1958 in Deilingen (Kreis Tuttlingen) gegründet hatte. Nach dem Umzug nach Weilersbach übernahmen Gabriele Weiss-Ower und Armin Ower vor 30 Jahren den Betrieb. Weiss ist in der Labortechnik verankert.

Besonders beeindruckt zeigten sich Birgit Hakenjos-Boyd und Thomas Albiez von der mutigen unternehmerischen Entscheidung, die Rolle des reinen Zulieferers zu überwinden und eigene Produkte zu entwickeln und zu vermarkten. Weiss ist Partner namhafter Großunternehmen vor allem für hoch komplexe Teile und anspruchsvolle Baugruppen, teilt die IHK mit. Neben modernen Neun-Achs-Bearbeitungszentren nutzen die Weilersbacher insbesondere im Prototypenbau additive Verfahren, ein eigener 3D-Drucker sorgt für beschleunigte Abläufe – angesichts dynamischer Märkte ein großer Vorteil. Daneben vermarktet Weiss auch eine eigene Linie labortechnischer Geräte, die zur Untersuchung entnommenen Gewebes wie etwa Tumoren verwendet werden.

"Wir schaffen es mit unserer Präzisionstechnik, mechanisch im Bereich von zwei My zu sezieren", berichtete Armin Ower. Er verwies auf weitere Forschungs- und Entwicklungspläne. So bereite man sich gerade mit einem namhaften Institut für Technologie und weiteren Unternehmen auf ein Verbundprojekt vor, bei dem es um verbesserte Untersuchungsmöglichkeiten von Gewebeproben geht.

Besonders interessant und ökonomisch vielversprechend befand die IHK-Spitze die Entwicklung eines Adapters, der es erlaubt, mit der Kamera eines iPhones durch die Optik eines Mikroskopes oder Endoskopes zu fotografieren, um die Befunde zu teilen oder zu archivieren. Hier wurde deutlich, dass Weiss sich vernetzen und eines Vertriebsnetzwerks bedienen wird, um die Innovation über ihre Tochterfirma Isionart zu vermarkten.

Dank an 18 Mitarbeiter

Ein besonderes Anliegen war es Gabriele Weiss-Ower und Armin Ower, die Leistung der 18 Mitarbeiter zu betonen, deren Können, Flexibilität und Loyalität die Grundlage der nunmehr 60-jährigen Unternehmensgeschichte bilden. Dies war der passende Rahmen, die Ehrenurkunde zum Jubiläum zu überreichen.

Weichen gestellt

Erste Weichen für die Unternehmensnachfolge sind bereits gestellt, so dass das Unternehmen optimistisch in die Zukunft blickt – ohne freilich die immensen Herausforderungen zu unterschätzen: "Wir haben Standorte in China und in Mexiko begutachtet, letztlich sind wir aber hier am besten aufgehoben", berichteten die Unternehmer.