Markus Heinen, Clemens Baumann, Lars Beier und Bernd Moosmann (von links) werden für 25-jährige Zugehörigkeit zur Freiwilligen Feuerwehr Villingen geehrt. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder Bote

Versammlung: Abteilung Villingen blickt zurück / Mehr Platz durch Auszug der Leitstelle

Bei 341 Einsätzen mit 7400 ehrenamtlich geleisteten Stunden rettete die Freiwillige Feuerwehr, Abteilung Villingen, seit November 2017 bei Brandeinsätzen, Türöffnungen und Verkehrsunfällen 52 Menschen das Leben.

VS-Villingen. Bei der Jahreshauptversammlung im Matthäus-Hummel-Saal wurde resümiert, befördert und geehrt, die Kameradschaft der 107 Mitglieder in der Einsatzabteilung, 25 im Spielmannszug und 19 in der Altersmannschaft beschworen und Bericht abgelegt über ein anspruchsvolles Ehrenamt zum Wohle der Bürger.

Vom Auszug der Leitstelle aus der Josefsgasse profitierte die Abteilung räumlich: Man hat nun einen neuen Sitzungsraum, endlich wurden Duschen und Toiletten saniert, der Strahlenzug von Thomas Pfaff freut sich über einen eigenen Raum.

Neben Einsätzen, Ausbildungen und der Kameradschaftspflege halten sich die Mitglieder gemeinsam "fit for firefighting", Kontakt zur Patenschaftskompanie in Pontarlier und messen sich bei Wettbewerben, wie Schriftführerin Annette Hauser-Schmid für das Berichtsjahr in Erinnerung rief.

"Aktive Truppe mit intakter Kameradschaft und Familien sowie Arbeitgebern, die hinter dem System Feuerwehr stehen", stellte Kreisbrandmeister Florian Vetter zufrieden fest.

Roy Eshuis, Robin Kratt, Maximilien Reck und Benedikt Fehrenbach wurden aus der von Jugendwart Robert Friedrich abwechslungsreich geleiteten Jugendfeuerwehr – mit derzeit 19 jungen Männern im Alter von zehn bis 18 Jahren – in die aktive Mannschaft übernommen.

Neuerdings ehrt der Landesfeuerwehrverband die Kameraden nach 15-jähriger Zugehörigkeit. Patrick Kienzle, Max Popko, Steffen Heini, Michael Schmieder, Sören Chandoni, Sebastian Bausch, Martin Hummel, Julian Rikels, Stephan Stengele, Stephan Duffner, Tobias Hermle, Stefan Nierholz, Alexander Schmidt, Benjamin Wimmer, Kai-Uwe Schlenker und Andreas Duffner erhielten dafür eine Auszeichnung.

Seit 25 Jahren dabei sind Bernd Moosmann, Clemens Baumann, Markus Heinen und Lars Beier.

Für 40-jähriges Ehrenamt geehrt wurden Uwe Fischer und Kreisstabführer Peter Schmid. Letzterer erhielt aus der Hand von Landesstabführer Nico Zimmermann außerdem die Ehrennadel in Gold mit Diamant für seinen ebenso langen Einsatz beim Spielmannszug.

Nach 24 Jahren als Kassierer wurde Bernhard Maier durch den einstimmig gewählten Tobias Rottler ersetzt und von Abteilungskommandant Ralf Hofmann zum Ehrenmitglied ernannt.

VS-Villingen (bn). "Bei der Feuerwehr brennt es" – Berthold Ummenhofer ließ bei der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr, Abteilung Villingen, Dampf ab und forderte die Stadtverwaltung auf, umgehend einen neuen hauptamtlichen Gesamtkommandanten zu verpflichten.

Die Geduld des letzten ehrenamtlichen Kommandanten der Villinger und der Schwenninger Wehr ist zu Ende. Die Grußworte in Vertretung des Oberbürgermeisters nutzte der Freie-Wähler-Stadtrat, um in Richtung Bürgeramtsleiter Ralf Glück deutlich zu werden. Seit Juni müssen ehrenamtliche Kräfte die Aufgaben von Ben Bockemühl miterledigen, der Villingen-Schwenningen schon nach einem Jahr als Gesamtkommandant wieder verließ.

Noch immer werde nach einem Nachfolger gesucht, "obwohl eine qualifizierte Lösung vorhanden ist", für die sich der gesamtstädtische Feuerwehrausschuss auch schon ausgesprochen habe, ereiferte sich Ummenhofer, ohne den Namen Markus Heinzelmann zu nennen. Heinzelmann war von 2003 bis 2016 schon einmal Gesamtkommandant, hatte das Amt aber nach Querelen um das Miteineinander von haupt- und ehrenamtlichen Feuerwehrleuten aufgegeben. Inzwischen ist er bereit, den Posten wieder einzunehmen. Die personellen und strukturellen Veränderungen, die er dafür fordert, "seien alle machbar", so Ummenhofer, welcher Art sie seien, dürfe er indes nicht sagen.

Das Fehlen eines Kommandanten über so lange Zeit hinweg "schadet dem Ansehen der Feuerwehr", schimpfte er weiter. "Es muss jetzt ganz schnell etwas passieren". Wie stark die Unentschlossenheit der Verwaltung die Ehrenamtlichen belastet, erlebt Ummenhofer gerade an seinem Sohn Jochen. Der stellvertretende Abteilungskommandant gab bei der Versammlung bekannt, dass er seinen Posten aufgrund der wachsenden Anforderungen mit sofortiger Wirkung zur Verfügung stelle. Erst 2017 war er für weitere fünf Jahre wiedergewählt worden. Immer mehr Termine, Abstimmungen und Gespräche seien mit seiner selbstständigen Tätigkeit nicht länger vereinbar, bedauerte Ummenhofer junior. Bis ein Nachfolger gefunden sei, der dann bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung gewählt werde, nehme er seine Aufgaben aber noch wahr, versprach er. Der langanhaltende Applaus seiner Kameraden zeigte, wie groß das Verständnis ist und wie sehr sich alle ein Ende der Hängepartie um den Gesamtkommandanten wünschen.