Martin Weidinger (rechts) und Karl Blessing haben mit Pfarrerin Bettina von Kienle die letzten Vorbereitungen für das erste Steppachfest heute, Samstag, 26. Mai, am Lämmlisgrund/Sonnhalde am Schwenninger Steig abgestimmt. Foto: Winkelmann-Klingsporn Foto: Schwarzwälder Bote

Benefizparty: Pfarrer der Lukas-Gemeinde prägte Alltag im Neubaugebiet mit / Begegnungen und Erinnerungen

Erinnerungen an alte Zeiten und ein Fest für alle Generationen mit einer Benefitzveranstaltung, das verspricht das erste Steppachfest zu werden, das heute, Samstag, 26. Mai, um 11 Uhr am Lämmlisgrund zwischen Villingen und Schwenningen startet.

VS-Villingen. Eine Initiatorengruppe um Martin Weidinger und Karl Blessing hatte die Idee, das ehemalige Leben im Steppach im Rahmen eines großen sommerlichen Festes aufleben zu lassen, Erinnerungen und das Heute zu feiern. Beim Vorgespräch im Büro von Pfarrerin Bettina von Kienle, die heute um 12 einen Gottesdienst mit den Festbesuchern feiert, kommen schnell ein paar Geschichten auf den Tisch. "So war der Steppe" damals in der Kindheit und Jugend von Martin Weidingen und Karl Blessing. Man lebte in großen Familien ganz unterschiedlicher Herkunft mit vielen Geschwistern in relativ bescheidenen Verhältnissen. Das hat Zusammenhalt gegeben – und Selbstbewusstsein: "Wir sind auch wer, aber anders."

Der Steppach war der erste Sozialwohnungsbau in Villingen. Wesentlich mit geprägt hat das Leben im Neubaugebiet Steppach, in dem viele Menschen sich bald heimisch fühlten, der damalige Pfarrer der jungen Lukas-Gemeinde, Karl Ebert, erinnern sich Weidinger und Blessing. Im Religions- und Konfirmandenunterricht konnte der Pfarrer auch mal die Ohren lang ziehen, aber "er hat uns verstanden und mit erzogen und uns Zusammenhalt gegeben". Er besuchte die Familien und die Leute gingen gern zu ihm. Kein Wunder, dass sich manches junge Paar dann auch später von ihm trauen ließ. Mit einem herzlichen Brief wünscht Pfarrer Ebert ein fröhliches Fest. Mitfeiern kann er aus persönlichen Gründen nicht.

Mit dabei ist aber Dieter Sirringhaus. Der damals junge Stadtjugendpfleger organisierte in den Sommerferien Kinderferienprogramme und viele tolle Jugenddiscos. Daraus entstand die LollipopDisco, die später in die Tonhalle und dann in die Bertholdschule zog. Etliche, die das Leben von Villingen weggeführt hat, haben sich nun begeistert zum ersten Steppachfest angemeldet und freuen sich offensichtlich auf Begegnungen und gemeinsame Erinnerungen. Auch Pfarrerin von Kienle, die das Organisationsteam zur Feier des Gottesdienstes eingeladen hat, entfaltet darin eine Erinnerung, die Anekdote von den roten Schuhen, an die Pfarrer Ebert in seinem Brief-Gruß erinnert. Man darf gespannt sein. Drei Personen spielen mit und machen die Geschichte anschaulich. "Es bleibt etwas von dem, was Pfarrer Ebert bewirkt hat", sagt Pfarrerin Bettina von Kienle.

Aber auch vom Wirken von Dieter Sirringhaus wird noch etwas weiterführen. Mit einem Benefiz-Projekt unterstützen die Veranstalter die Frühgeborenen-Station des Kreisklinikums. Zudem erhält das Jugendförderungswerk die Einnahmen. Damit will das Team gemeinsam mit den heutigen jungen Leuten und zwei Sponsoren etwas weitergeben von dem, was Sirringhaus einst für sie getan hat.

Der Eintritt zum ersten Steppach-Fest ist frei. Festplatz ist der ehemalige Platz des Fußballvereins Steppach am Lämmlisgrund/Sonnhalde an der Schwenninger Steige. Nach dem Auftakt um 11 Uhr beginnt um 12.30 Uhr im Zelt ein Gottesdienst mit Pfarrerin Bettina von Kienle. Ab 14 Uhr unterhalten Bands mit verschiedenen Musikstilen. Dieter Sirringhaus zeigt für die Kinder sein Kasperltheater. Zu den weiteren Spielangeboten zählen ein Segway-Parcour und eine Tombola mit tollen Preisen und ein Magier mit einer Feuer- und Lasershow.