Oberbürgermeister Rupert Kubon (von links) und Ulrich Cramer, Pressesprecher der Südwest Messe, überreichen Referent Andreas Fath drei Literflaschen Donauradler. Foto: Pohl Foto: Schwarzwälder Bote

Journalistentag: Hochschul-Professor referiert über seinen Schwimm-Marathon durch den Rhein

Im Jahr 2014 hat Andreas Fath, Professor an der Hochschule Furtwangen University (HFU) in Schwenningen, den Rhein durchschwommen. Im Sinne der Wissenschaft untersuchte er dabei das Gewässer auf enthaltene Stoffe.

VS-Schwenningen. Beim traditionellen Journalistentag auf der Südwest Messe am Mittwoch war Fath nun Gastredner. Der 53-Jährige berichtete über seine rund 1230 Kilometer lange Schwimmtour vom Tomasee in der Schweiz bis zur Nordseemündung. "Es war eine Tortur", erzählte er von Haut- und Magen-Erkrankungen. Und dennoch: im Sinne der Wissenschaft hat er es durchgezogen.

Ausgestattet mit einer künstlichen Fischhaut am Bein seines Neoprenanzuges, schwamm er in 28 Tagen "bei 17 Grad Wassertemperatur im August" durch den Rhein und sammelte rund 200 verschiedene Stoffe mit dieser Membran auf. Einer davon ist Mikroplastik. Und die Forschungen und Erfahrungen aus dem Rhein haben auch Faths privates Verhalten verändert. "Wir haben anschließend versucht, unsere drei gelben Säcke, die wir zwischen zwei Abholungen gefüllt haben, auf zwei zu reduzieren. Und es geht erstaunlicherweise ganz leicht, wenn man bewusst einkauft und Plastik vermeidet", sagt er.

In diesem Zusammenhang äußerte Fath auch eine Bitte an den Oberbürgermeister Rupert Kubon: Es wäre schön, wenn sich Kubon dafür einsetzen würde, dass die gelben Säcke durch "gelbe Tonnen" ersetzt würden. Beim Stadtoberhaupt stieß er damit offene Türen ein: "Ich kann das voll unterstützen, denn ich halte es für sehr sinnvoll." Als Kreistagsmitglied wolle er beim Landrat einen Vorstoß wagen. "Zumal die umherfliegenden gelben Säcke auch sehr unästhetisch sind", bemerkte der OB.

Grundsätzlich, so verriet Kubon, finde er es ohnehin schade, dass die Abfallentsorgung nicht in die Zuständigkeit der Stadt, sondern in die des Kreises falle. "Nicht weil ich mit dem Kreis unzufrieden bin", sondern weil er der Ansicht sei, dass verschieden große Städte unterschiedliche Müllverhalten hätten.

Mittlerweile hat Andreas Fath noch ein weiteres Projekt hinter sich gebracht. Mit derselben Intension wie beim Rhein, durchquerte er vergangenes Jahr den Tennesse-River in den USA (wir berichteten). Zu einem dritten Schwimmprojekt wird es allerdings nicht kommen: "Ich wollte ursprünglich noch die Donau bewältigen, doch die ist doppelt so lang wie der Rhein. Die Zeit habe ich nicht und Probleme mit meiner Frau bekomme ich auch", schmunzelte Fath.

Alternativ kann er sich jedoch drei Litern Donauradler widmen – die bekam er nämlich am Mittwoch geschenkt.