Die Besucher der 36. Börse der Terrarien- und Aquarienfreunde Villingen im Theater am Ring erwartet faszinierende Wasserwelten gleich hinter der Glasscheibe mit umfassendem Angebot und Beratung für das häusliche Aquarium. Foto: Zimmermann Foto: Schwarzwälder Bote

Tiere: Rund 2000 Besucher bei der 36. Börse der Terrarien- und Aquarienfreunde

VS-Villingen. Faszinierende Welten gleich hinter der Glasscheibe erlebten die Besucher der 36. Terrarien- und Aquarienfreunde Villingen im Theater am Ring in Villingen. Kleine und kleinste Fische, Wasserpflanzen und Korallen, bunt, exotisch, ursprünglich in weit entfernten Ländern und Meeren beheimatet, einfach schöne Objekte, Wellness für die Seele.

Der Andrang gleich nach Saalöffnung war riesig. Jeder wollte der Erste an den Anbieterständen sein, solange die Auswahl noch üppig war. Man kauft auch mit dem Auge, weiß der Vorsitzende der Aquarienfreunde Villingen, Armin Börnert. Rund 2000 Besucher dürften es nach Ende der Veranstaltung seiner Einschätzung nach gewesen sein.

Auf der Tauschbörse waren 18 Anbieter aus der Region, der benachbarten Schweiz und dem Elsaß. Das Interesse der Menschen an Fischen sei quer durch alle Altersklassen groß, wie man auch heuer wieder sehen konnte, aber die Zahl der Züchter werde weniger.

Barsche und Guppys

Das Angebot war äußerst vielfältig, kleinste und sehr bunte Barsche und Welse, deren Heimat einst in den Seen Ostafrikas lag, aber auch lebendgebärende Guppys, Zebraberblinge oder die allseits bekannten Dreiecksfische. Die größte Zuchtnation war bis vor kurzem Tschechien, jedoch sind die Ukraine, Sri Lanka oder Malaysia stark im Kommen. Die angebotenen Fische sind Nachzuchten regionaler Züchter, das bedeute kurze Wege, und die Tierschutzbestimmungen werden eingehalten.

Eine große Nachfrage gab es auch nach Wasserpflanzen. Pflanzen gehen schneller ein als Fische, weiß Armin Börnert. Fische können sich ausdrücken, wenn sie sich nicht wohl fühlen, Pflanzen nicht. Börnert räumt auch mit der Vorstellung auf, dass Fische während einer Urlaubsreise von Urlaubsvertretern ständig gefüttert werden müssen. Die meinen es gut, füttern aber zu viel. Fische halten es gut zwei bis drei Wochen ohne Fütterung aus. Wenn das Futter nicht verzehrt werden kann, liegt es auf dem Boden des Aquariums herum und das Wasser kann umkippen. Was eine Urlaubsvertretung sinnvollerweise tun könne, sei die Technik zu überwachen und gegebenenfalls mal einen toten Fisch aus dem Aquarium entfernen.

Die Börse ist nicht nur ein Kaufladen, sondern auch ein Beratungszentrum, darauf legen die Züchter wert. So gab es zwei Infostände. Der vereinseigene Stand informierte über die Nachzucht von Futtertieren, zwei Biologen aus Freiburg gaben Auskunft über alle Fragen zur Aquaristik.

Großes Einzugsgebiet

Es gibt nicht viele Börsen in der näheren und weiteren Region, Villingen nimmt eine Schlüsselposition ein. Entsprechend ist das Einzugsgebiet der Besucher, das bis zum Stuttgarter Raum und zum Bodensee hinunter reicht, und immer mehr Besucher kommen aus der Schweiz und neuerdings auch aus dem Elsaß, stellt Börnert fest.

Ausdruck der besonderen Stellung der Villinger Börse äußerte sich auch im zahlreichen Besuch von Vereins- und Verbandsvertretern über Baden-Württemberg hinaus, auch von der Aqua-Fisch-Messe aus Friedrichshafen. Ideal sei auch das Börsenwetter gewesen, kennt Armin Börnert die Besucher. Zu schönes Herbstwetter halte eher von einem Besuch ab und richte den Fokus auf andere Aktivitäten, während das halbwinterliche Schmuddelwetter einen Besuch eher zu einer angenehmen Abwechslung mache.

Und wenn die Besucher sich äußern, dass die Preise unschlagbar sind, dann liege das daran, so Börnert, dass man nicht davon leben muss wie die Zoohandlungen, sondern als Hobby züchtet. Im Übrigen verstehen sie die Ausrichter von solchen Börsen als Ergänzung für den Zoohandel, man ist mit ihm gut verdrahtet. Denn man möchte zum einen auch noch einen weiteren Fisch oder braucht Futter und Ausstattungen.

Aber nicht nur Tiere und Pflanzen haben ihren Preis, sondern auch der Unterhalt der häuslichen Anlage, wobei Licht der teuerste Posten ist.