Unklar ist bislang noch, wie es am Dienstag zu dem Feuer in der Dachgeschosswohnung in der Espanstraße mit insgesamt 14 Verletzten kam. Foto: Eich

13-Jähriger kämpft weiter um sein Leben. Fehlender Rauchmelder auch Thema für Polizei.

Villingen-Schwenningen - Das jungen Brandopfer aus Schwenningen schwebt weiterhin in Lebensgefahr. Unklar ist bislang, wie es zu dem Feuer im Mehrfamilienhaus kommen konnte.

Die fünfköpfige Familie muss weiter um das Leben des 13-Jähringen bangen. "Der Junge befindet sich in einem sehr kritischen Zustand, es besteht weiter Lebensgefahr", erklärt Polizeisprecher Michael Aschenbrenner auf Anfrage unserer Zeitung. Wie berichtet ist das Opfer aufgrund der Rauchgasvergiftung in eine Spezialklinik nach Stuttgart verlegt worden.

Unklar ist bislang noch, wie es am Dienstag zu dem Feuer in der Dachgeschosswohnung in der Espanstraße mit insgesamt 14 Verletzten kam. "Am Donnerstag ist ein Brandsachverständiger vor Ort", so der Polizeisprecher. Grundsätzlich handle es sich hierbei um eine "komplexe Brandermittlung, das ist alles ein wenig schwierig."

Der Brand wurde, wie bereits berichtet, gegen 8.30 Uhr entdeckt. Kurz darauf konnten der Vater seine Frau und beide Töchter ins Freie bringen – als der Mann zurück wollte, um den Sohn zu retten, hätte er nicht mehr in die Wohnung gekonnt. Die Rettung musste schließlich die Feuerwehr übernehmen, die innerhalb weniger Minute vor Ort war.

Welche Rolle hat bei dem Drama der Umstand gespielt, dass in dem Haus keine Rauchmelder installiert waren? "Für den konkreten Fall ist das natürlich schwierig zu sagen", erklärt Feuerwehrkommandant Ben Bockemühl gegenüber dem Schwarzwälder Boten. Klar sei jedoch: Die Melder seien hilfreich, weil Brände frühzeitig erkannt werden – oftmals schon, wenn es nur zu einer starken Rauchentwicklung kommt. "Denn auch eine verkohlte Pizza führt irgendwann zu einem Brand." Dank des frühzeitigen Alarms bliebe "mehr Zeit, um zu flüchten."

Viele Einsätze hätten deshalb deutlich gemacht, wie wirksam die kleinen und preiswerten Geräte funktionieren. So auch Stunden zuvor in einem Mehrfamilienhaus in der Schwenninger Straße in Villingen: Dort hatte ein Rauchmelder ausgelöst, weil ein berauschter junger Mann eine Pfanne mit Fett auf den Herd stellte, dann aber einschlief und von der Feuerwehr gerettet werden musste.

Doch welche Folgen hat es für die Polizei, wenn es zu einem solchen Feuer kommt und die Wohnung nicht mit den kleinen Lebensretter ausgestattet ist? Polizeisprecher Aschenbrenner: "Das könnte strafrechtlich ein Thema werden." Möglich sei eine Konsequenz im Bereich der Körperverletzung, "wenn es zum Todesfall kommt, dann könnte das aber heftiger werden."

Diese Tatsache würde zwar erst nach der Ursachenforschung beleuchtet, "wir lassen sie allerdings nicht außer Acht." Denn Aschenbrenner weiß: "Wenn der Melder Alarm geschlagen hätte, wäre die Sache vermutlich anders ausgegangen."