Die Zufahrt in das Neubaugebiet Strangen II über die Canstatter Straße ist verkehrstechnisch nicht möglich. Fotos: Pohl Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Canstatter Straße als Erschließung "nicht geeignet" / Technischer Ausschuss tagt am Dienstag

Die geplante Erweiterung des Wohngebiets Strangen um das Neubaugebiet "Strangen II" hatte in den vergangenen Monaten hohe Wellen geschlagen. Der Streitpunkt Zufahrt ist nun möglicherweise vom Tisch.

VS-Schwenningen. Die Anwohner des bestehenden Wohngebiets Strangen hatten große Bedenken, weil das neue Gebiet ursprünglich über die Besigheimer und die Canstatter Straße hätten erschlossen werden sollen. Diese Sorgen machten sie nicht nur in einer Petition deutlich, sondern auch während einer Bürgerinformation in der Neckarhalle im Juli (wir berichteten).

Offenbar mit Erfolg, wie die Vorlage für die Sitzung des Technischen Ausschusses der Stadt Villingen-Schwenningen aufzeigt. Darin wird deutlich, dass von Verwaltungsseite mittlerweile eine Erschließung über die Canstatter Straße ausgeschlossen wird. So heißt es: "Die Cannstatter Straße ist jedoch als verkehrsberuhigter Bereich ausgebaut. Sie hat keine Gehwege und es darf ausschließlich in gekennzeichneten Flächen geparkt werden. Daneben ist die Straße bedingt durch den kurvigen Verlauf sehr unübersichtlich. Die Cannstatter Straße ist somit nicht mit den übrigen Straßen im Baugebiet vergleichbar. Sie eignet sich aus den genannten Gründen nicht als durchgehende Erschließungsstraße."

Zu viel Verkehr

Ausschlaggebend ist laut Sitzungspapier auch das beauftragte Verkehr- und Lärmschutzgutachten des Büros Bernard aus Dresden. Dieses stellte fest, dass sich der durch Strangen II entstehende Verkehr auf 360 Kraftfahrzeuge in 24 Stunden belaufe. Diese Fahrzeugbewegungen sollen sich nach dem Gutachten mit 100 Autos auf die Cannstatter Straße und 260 Fahrzeuge auf die Besigheimer Straße verteilen. "Die oben genannten Gegebenheiten in der Cannstatter Straße machen eine Aufnahme dieses zusätzlichen Verkehrs nicht möglich", heißt es in der Vorlage.

Öffnung des Nordrings

Die Lösung könnte also die von den Anwohnern präferierte Direktanbindung an den Nordring sein. Die Verwaltung schließe sich diesem Votum an. "Hierzu wird unter Halbierung der bestehenden Linksabbiegespur in den Außenring eine Zufahrt von Villingen kommend in das Baugebiet gewährleistet. Es bedarf in diesem Teilabschnitt den Ausbau des Nordrings um etwa 1,8 Meter. Unter Öffnung der Lärmschutzeinrichtung und Kreuzung des Fuß- und Radweges erfolgt der Anschluss an die Ringstraße (Tempo-30 Zone). Der Anbindung an das Stammgebiet wird nur noch fußläufig oder per Fahrrad ermöglicht. Die Planung ermöglicht 21 Reihen- und 27 Einzelhäuser. Gegenüber der ursprünglichen Planung entfällt damit lediglich ein Einfamilienhausgrundstück."

Mehr Parkplätze

Und auch das Parkplatzproblem soll behoben werden. "Die Parkierungsproblematik in der Cannstatter Straße ist unter anderem auf den zu geringen Stellplatzschlüssel der anliegenden Reihenhauseinheiten zurückzuführen. Im Bereich Strangen II wird deshalb der Stellplatzschlüssel angehoben. Es werden je Wohneinheit zwei Stellplätze vorgegeben."

Der Technische Ausschuss wird in seiner Sitzung am kommenden Dienstag, 6. Oktober, ab 17.30 Uhr in der Neuen Tonhalle in Villingen über die Pläne beraten. Entscheidendes Gremium wird dann am Mittwoch, 14. Oktober, der Gemeinderat sein.