Foto: Duden

Elf Aktivisten zeigen sich in Maleranzügen mit Plastikmüll beklebt. Gruppe verteilt stilisierte 50-Euro-Scheine.

Villingen-Schwenningen - In weißen Maleranzügen über und über mit Plastikmüll beklebt erschienen am Montagnachmittag elf Aktivisten von "extinction rebellion" in der Villinger Innenstadt. Ziel der Aktion der Ortsgruppe Villingen-Schwenningen war es, auf den ungeheuren Plastikverbrauch in Deutschland und weltweit aufmerksam zu machen.

Knapp zwölf Millionen Tonnen Plastik verbrauchen wir Deutschen im Jahr und sind damit zusammen mit Luxemburg, Irland und Estland europäische Spitzenreiter. Große Mengen Plastik landen im Meer. Dadurch hat sich im Pazifik ein Müllteppich gebildet, der inzwischen dreimal so groß wie Frankreich geworden ist. "Wir haben den Tag vor Weihnachten ausgewählt, weil wir zum Nachdenken über das eigene Konsumverhalten anregen wollten", so Dominik Dengner, der Hauptinitiator dieser Aktion.

Die Gruppe verteilte stilisierte 50-Euro-Scheine, auf denen kritische Gedanken zum Thema Kaufen und Haben formuliert waren. Es kam zu vielen positiven persönlichen Gesprächen. Viele Passanten waren sich der Problematik durchaus bewusst und erklärten sich bereit auf übertriebene Verpackungen zu verzichten und wieder mehr den "Mehrwegweg" einzuschlagen. Die weißbekleideten Müllfiguren wirkten schon ein wenig schräg in der vorweihnachtlichen Kaufatmosphäre, aber genau das war der Türöffner für die vielen Begegnungen, die fast immer mit den besten gegenseitigen Wünschen endeten.