Sandra Rieger-Tränkle ist neue Präsidentin. Foto: Schwarzwälder Bote

Interview: Absage von Nightgroove, das Vereinsleben des Lions Club VS Mitte und den Wechsel an der Spitze

Villingen-Schwenningen. Die Corona-Krise hat weite Teile des Vereinslebens in den vergangenen Monaten lahmgelegt. Auch der Lions Club Villingen-Schwenningen Mitte war davon betroffen. Das Kneipen- und Livemusik-Festival Nightgroove, das für Ende April in Villingen geplant war, musste abgesagt werden. Die monatlichen Treffen konnten bis Mai gar nicht und im Juni nur eingeschränkt stattfinden. Umso größer war die Wiedersehensfreude, als sich die Mitglieder jetzt erstmals wieder in großer Runde zum Familienausflug und Übergabe des Präsidentenamts am Kolmenhof in Furtwangen trafen. Im Gespräch beleuchten der Past Präsident Alexander Wirich und Nachfolgerin Sandra Rieger-Tränkle die vergangenen Monate.

Herr Wirich, der Villinger Nightgroove ist seit 2017 die größte Veranstaltung des Lions Club Villingen-Schwenningen Mitte und ein Höhepunkt im Jahreskalender der Stadt Villingen-Schwenningen. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde das Kneipenfestival abgesagt. Was bedeutet das für den Lions Club?

Wirich: Für den Lions Club ist der Nightgroove das Großereignis des Jahres. Die Mitglieder fiebern dem Abend lange entgegen. Für 2020 hatten wir erstmals eine neue, ganz besondere Location vorgesehen: Wir wollten in der Hacienda ein eigenes Clublokal öffnen. Es war bereits alles dafür vorbereitet, ebenso wie für unseren bewährten Einsatz im Atrium der Volksbank Schwarzwald-Baar-Hegau. Leider fällt das Event nun aus. Das ist für den Club ein schwerer Schlag. Sicher aber auch für die vielen Besucher, die das Kneipen- und Musikfestival in den vergangenen Jahren immer als Highlight erlebt haben. Besonders bedauern wir, dass wir unser Ziel des Events im April nicht zu 100 Prozent verwirklichen konnten: Spenden zu sammeln für den guten Zweck. Aber wir hoffen natürlich, den Einsatz nachholen zu können. Besonders freuen wir uns, dass trotz Absage des Nightgrooves einige Spenden zusammengekommen sind, um die Einrichtungen "Frauen helfen Frauen Schwarzwald-Baar" und "Bunter Kreis – Leben geben" zu unterstützen.

Wie kann man die beiden Vereine abseits des Nightgrooves zu fördern?

Wirich: Die Lionsfreunde und die Ehrenamtlichen von "Frauen helfen Frauen" und dem "Bunten Kreis" freuen sich selbstverständlich über jede Spende. Wer sich engagieren möchte, kann dies über unser Spendenkonto tun: Commerzbank Villingen, Förderverein Lions Club Villingen-Schwenningen Mitte e.V. IBAN DE68 6944 0007 0159 6600 00, BIC COBADEFFXXX.

Wann war Ihnen klar, dass der Nightgroove nicht stattfinden wird?

Wirich: Mit den ersten öffentlichen Einschränkungen im März war absehbar, dass das Festival Ende April gefährdet sein wird. Nach dem bundesweiten Verbot für Großveranstaltungen konnte der Nightgroove definitiv nicht stattfinden. Unabhängig von gesetzlichen Vorschriften hätte es die Entwicklung der Pandemie im März und April aber auch nicht zugelassen, ein solches Event zu veranstalten. Für die Lionsfreunde als Initiatoren und unseren Veranstaltungspartner Michael Barkhausen war klar, dass die Sicherheit im Vordergrund steht und wir kein Risiko eingehen würden.

Wann haben sich die Mitglieder zuletzt getroffen? Oder finden die Clubtreffen – wie viele berufliche Termine – nun als Video- oder Telefonkonferenz statt?

Wirich: Wir hatten von März bis Mai fast ausschließlich schriftlichen Kontakt oder haben vereinzelt telefoniert. Unsere regelmäßigen Treffen mussten ausfallen. Im Juni hatten wir dann das erste persönliche Treffen in unserem Clublokal Rindenmühle. Es war eine kleine Runde – natürlich unter den üblichen, doch gewöhnungsbedürftigen Rahmenbedingungen.

Frau Rieger-Tränkle, Sie haben am vergangenen Wochenende das Präsidentenamt übernommen. Angesichts der Sicherheitsauflagen sicher eine besondere Herausforderung.

Rieger-Tränkle: Zunächst danke ich meinem Vorgänger, Alexander Wirich, für die hervorragende Übergabe und die Organisation unseres Familienausflugs. Mein Dank gilt auch der Unterstützung des Vorstands, allen voran Markus Flöß, der weiterhin als Clubsekretär für die Organisation unserer Aktivitäten verantwortlich zeichnen wird. Ich freue mich bereits auf die besonderen Herausforderungen in Zeiten von Corona. Das macht die Übernahme des Präsidentenamtes besonders spannend.

Wie geht es weiter, welche Aktivitäten haben Sie für Ihr Amtsjahr geplant?

Rieger-Tränkle: Ein erster Höhepunkt nach dem Familienausflug wird die Spendenübergabe an den "Bunten Kreis" und "Frauen helfen Frauen" sein. Wir danken all unseren Sponsoren für Ihre Bereitschaft, die gemeinnützigen Einrichtungen zu fördern – auch ohne Nightgroove im Hintergrund. Zum August unterstützen wir den Lions Clubs Villingen bei der Realisierung des nunmehr digitalen Weinfests. Weitere Aktivitäten werden eine Erlebnisführung im Villinger Stadtwald mit Förster und Lionsfreund Roland Brauner sowie ein Besuch des Kunstraums Grässlin sein.

Welche Schwerpunkte wollen Sie in diesem Clubjahr setzen was sind Ihre persönlichen Ziele?

Rieger-Tränkle: Mein Schwerpunkt liegt in der Ausarbeitung neuer Konzepte für unseren Club. In der heutigen Zeit wird es schwierig sein, einfach nur Spenden zu sammeln. Den Unternehmen geht es wirtschaftlich gesehen in der Regel schlechter, sie werden ihr Geld eher zusammenhalten müssen. Somit werden wir uns Alternativen überlegen müssen, um Gelder für Projekte, die wir unterstützen möchten, zusammen zu bekommen. Mein persönliches Ziel ist es, mein Bestes zu geben und meine Spuren in meinem Präsidentenjahr zu hinterlassen.