Ein bäriges Vergnügen ist in Schwenningen die Taufzeremonie neuer Mitglieder, die vom Bären­vater, Bärenvize Jürgen Hutt und Oberbär Stefano Caruso vorgenommen wird. Foto: Bombardi Foto: Schwarzwälder Bote

Brauchtum: Besondere Zermonie im "Eisbär" / Nachwuchsarbeit floriert / Fabian Caruso ausgezeichnet

VS-Schwenningen. Die Taufe neuer Schwenninger Bären war im vollen Gange, als die Guggenmusik der Fetzä Bätscher mit ihrer Tambourin Martina Dechant an der Spitze das Ereignis für kurze Zeit bestimmte. Die Stimmung war auf einem weiteren Höhepunkt angekommen.

Vorsitzender Stefano Caruso unterbrach bereitwillig die Taufe des Narrenvereins, der die Farben und das Image der einst so stolzen Bärenbrauerei weiter pflegt. Für den Narrenverein gibt der Vorabend des Dreikönigstages auch den Anstoß, die Bären mit ihrem Bärenvater aus ihrem Winterschlaf zu locken, was ihm jedes Jahr aufs Neue gut gelingt. Kaum erwacht, war der Bärenvater zum Abstauben eingespannt, das von diversen Mitgliedern die Schandtaten, Ungeschicklichkeiten und Missgeschicke des vergangenen Jahres aufdeckte.

Caruso nutzte in Anwesenheit zahlreicher Mitglieder befreundeter Zünfte die Gelegenheit, seinen Sohn Fabian Caruso für 20 Jahre Mitgliedschaft zu ehren. Noch nicht aus ihrem Winterschlaf erwacht waren Katharina Ohly, Michael Ziegler und Benjamin Kenfel, die vor zehn Jahren ihren weltlichen gegen eine bärigen Namen eintauschten.

26 Jahre ist es nun her, dass der Verein sich gründete. Inzwischen zählt er 135 Mitglieder, darunter 75 Aktive, die dem einst vom Aussterben bedrohten heimlichen Wappentier der Schwenninger zu neuem Glanz verhalfen.

Die Nachwuchsarbeit floriert, und so ist es wenig verwunderlich, dass sich unter den Täuflingen jedes Jahr junge Bärenaspiranten befinden. Zu ihnen zählten in diesem Jahr Andreas Singer, Stilianos Panagiotidis, Jürgen Lücke, Cristina Nitu, Janine Giesse, Kirsten Strobel, Nadine Becker, Rachel Jäger, Noelani Ulbrich und Melissa Armbruster. Sie alle kamen in den Genuss des Zeremoniells der Taufe. Sie erfordert von den Täuflingen vor dem Oberbär auf die Knie zu gehen, den Eid zur Bereitschaft während der Fünften Jahreszeit das weltliche gegen ein Bärenleben einzutauschen und eine spezielle Mixtur zu verzehren.

Das passende Lokal zu ihrer Zeremonie fanden die Bären in der Gaststätte Eisbär, in der sie zumindest einem Verwandten ihrer Rasse begegnen. Ihren nächsten Termin haben die Schwenninger Bären beim Nachtumzug in Pfaffenweiler am Samstag.