Günter Rath (rechts) erhielt von Oberbürgermeister Rupert Kubon die Landesehrennadel für 33 Jahre Ehrenamt. Fotos: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Landesehrennadel: Erwin Teufel und Rupert Kubon stellen Günter Raths Engagement für Geschichte heraus

Von Birgit Heinig

Er ist seit 33 Jahren im Ehrenamt und hat davon 23 Jahre lang den Heimat- und Geschichtsverein Villingen (GHV) als Vorsitzender geleitet. Günter Rath erhielt im Rahmen der Hauptversammlung für sein Engagement die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg.

"Von Historiker zu Historiker" nahm Oberbürgermeister Rupert Kubon die Auszeichnung im Namen des amtierenden Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann vor und lobte Raths vielfältige Tätigkeiten. Dinge bewahren und Erinnerungen in die Zukunft forttragen, sich aber auch für Veränderungen öffnen – dafür sei Rath mit seiner Art, den Verein zu leiten, und auch mit zahlreichen Publikationen gestanden. Er unterstützte die Restaurierung der Silbermannorgel, brachte die Weiterführung des Geschichts- und Naturlehrpfad auf Villinger Gemarkung voran und macht mit den Jahresheften die Geschichte von Heimat bis heute erlebbar.

Dass er kein Villinger ist, sondern aus München stammt, überraschte auch seinen langjährigen Dienstherrn Erwin Teufel. Der ehemalige Ministerpräsident, der nach eigener Aussage an der Schaffung der Auszeichnung "Ehrennadel" mitgewirkt hat, kennt Rath seit seiner ersten Legislaturperiode im Landtag. Rath wechselte damals vom Gymnasiallehrer für Geschichte für acht Jahre ins Staats- und später ins Kultusministerium in der Landeshauptstadt. "Er fuhr jeden Tag mit dem Zug nach Stuttgart", erinnerte Teufel an die Verbundenheit Raths zu seiner Wahlheimat Villingen.

Dorthin zurückgekehrt, übernahm Rath die Leitung der Fortbildungsakademie für Lehrer in Donaueschingen. Eine seiner besten Ideen sei es gewesen, so Teufel, Geschichtslehrer aus Amerika einzuladen, die sich zwar auf den Holocaust spezialisiert, Deutschland in heutiger Freiheit und mit seinem Rechtsverständnis aber noch nie erlebt hatten. Erwin Teufel zollte Günter Rath Respekt für das Geleistete trotz seiner schweren Krankheit, die ihn derzeit zum Rückzug vom Ehrenamt zwinge.

Günter Rath gab Dank und Anerkennung an die Mitglieder des Heimat- und Geschichtsvereins zurück und bat sie, den Verein auch weiterhin zu unterstützen.