Erik Pauly Foto: Fischer Foto: Schwarzwälder Bote

Kreistag: Oberbürgermeister Erik Pauly spricht zum ersten Mal im Gremium und zeigt Herzblut

Schwarzwald-Baar-Kreis. Er legte sich überaus eloquent ins Zeug: Der Donaueschinger Oberbürgermeister Erik Pauly überzeugte bei seiner Jungfernrede im Kreistag sogar den streitbaren Nordstetter Ernst Reiser und die Villingerin Cornelia Kunkis-Becker, für die Wiedereinführung des Kennzeichens DS zu stimmen.

Er zitierte die Vielfalt europäischen Flaggen und verglich sie mit einer möglichen Vielfalt der Autokennzeichen im Quellenlandkreis mit Neckar- und Donauquelle. "Niemand wird auf die Idee kommen, dass ein weiteres Kennzeichen den Kreis schwächen könnte". Ein DS-Kennzeichen könne eine große Bereicherung für den Kreis sein, in dem es ein starkes Oberzentrum und Donauschingen als Zentrum im südlichen Kreis gebe. "Jede Person, die mit einem DS-Kennzeichen herumfährt, wird dankbar sein, in so einem Landkreis zu leben", trat Roland Erndle (FDP) ihm inhaltlich zur Seite. Doch am Ende scheiterte der Antrag knapp mit 29 Nein- zu 21-Ja- Stimmen. Dabei war Pauly mit seiner Rede sogar bei Noch-VS-Oberbürgermeister Rupert Kubon auf Verständnis gestoßen: "Ich würde es vielleicht genauso machen wie er", bekannte Kubon, den aber die Sorge plagte, dass andere Altkennzeichen dann ebenfalls gewünscht werden "und möglicherweise einige Schwenninger mit RW-Kennzeichen rumfahren" könnten. An weitere Altkennzeichen wage er jetzt gar nicht zu denken, deutete Kubon an.

Und dass in den Bregtalgemeinden, die früher zum Altkreis Donaueschingen gehört hatten, das Altkennzeichen ebenfalls gewünscht sei, beunruhigte den Oberbürgermeister gar. Während Pauly überhaupt keine Nachteile in einer Wiedereinführung des DS-Kennzeichens zu erkennen vermochte, verwies Bertold Ummenhofer, der wohl anerkannte, dass Pauly "mit Herzblut" gesprochen habe, unter anderem auf die Kosten. Ein Jahr lang müsse eine zusätzliche Kraft eingestellt werden, wenn der Antrag genehmigt werde.

Außerdem sah Ummenhofer "das Wir-Gefühl" im Kreis gefährdet. Das Abstimmungsergebnis zeigte schließlich Befürworter und Gegner des Antrags in allen Fraktionen des Kreistages.