Abfeiern dürfen die Jugendlichen bald drei Tage lang bei einem Festival in der Neckarhalle. Foto: Photocreo Bednarek – stock.adobe.com

Dreitägige Veranstaltung in Neckarhalle geplant. Auch Jugendkulturzentrum soll davon profitieren.

Villingen-Schwenningen - Rottweil, Tuttlingen, Singen, alles haben es. Jetzt soll auch Villingen-Schwenningen ein eigenes Festival bekommen.

Im Verwaltungs- und Kulturausschuss waren die Pläne für das dreitägige Festival in der Neckarhalle am Mittwochabend Thema. Um das zu realisieren, sammelt sich die geballte Kraft in Sachen Musik, Kultur und Jugend: Kulturamtsleiter Andreas Dobmeier tut sich mit den Vertretern der beiden Jugendhäusern, Holger Gaus vom Schwenninger Spektrum und der gerade erst verabschiedete, in dieser Sache aber dann immer noch engagierte K3-Leiter Daniel Leguy-Madžar, dem Jugendgemeinderatsvorsitzenden Sören Pfundstein sowie vielen kulturellen Einrichtungen und Vereinen zusammen.

Maßgeblich verantwortlich für das Konzept zeichnet Holger Gauss, der seit 25 Jahren Erfahrung als Veranstalter hat, und unter anderem mit dem Easter Cross Festival in Oberndorf und anderen Veranstaltungen schon Erfolge feierte. "Es wird Zeit, dass in VS mal wieder jugendkulturelle Popular-Musikfestivals stattfinden", forderte Gauss und verwies auf frühere Zeiten. Ein Anfang müsse gemacht werden, dass Künstler und Agenturen sowie Besucher wissen: "Nach VS kann man wieder kommen, da finden coole Konzerte für Jugendliche statt!" Das Festival solle aus weitem Umkreis anlocken. "Das wird schon eine professionelle Sache", versprach Leguy-Madžar.

Für solch eine Nummer aber, sei das künftige Jugendkulturzentrum am Klosterhof mit seinen lediglich 400 Personen Fassungsvermögen zu klein. Deshalb soll die Neckarhalle mit bis zu 1200 Stehplätzen Ort des Geschehens werden. Man werde, so Grünen-Fraktionssprecher Joachim von Mirbach, das "VStival nicht für die Neckarhalle veranstalten", sondern man habe "die Neckarhalle dafür bauen lassen" – das Vorhaben sei eine gute Sache und müsse unterstützt werden.

Und auch das Jugendkulturzentrum, stellte Leguy-Madžar klar, solle vom Netzwerk rund um das neue Festival profitieren: Wenn man die großen Namen erst einmal für die Neckarhalle habe, "dann bekommt man auch die Künstler im Aufbau für das Jugendkulturzentrum".

Kostenpunkt: Wenn’s gut läuft, nichts. Andernfalls soll die Stadt mit einer Ausfallbürgschaft in Höhe von 50.000 Euro einspringen.

Unter ganz viel Lob durch alle Fraktionen hinweg und einem zustimmenden Beschluss des Gremiums schüttete lediglich CDU-Fraktionssprecherin Renate Breuning Wasser in den Wein: Dem Jugendkulturzentrum würde mit dem Festival "hausintern" Konkurrenz gemacht, und es sei fraglich, ob sich die Neckarhalle überhaupt dafür eigene und wie das Umfeld reagiere – "Ich sage voraus, es wird Probleme geben!" Eine Warnung, die an den künftigen Machern des Festivals abprallte. Sie stecken voller Tatendrang.