Die Fahrbahn im Bereich der Brücke in der Peterzeller Straße ist derzeit verengt, es gibt zudem ein Tempolimit. Der Neubau des Bauwerks wird nach derzeitigem Stand erst im Jahr 2023 erfolgen.Foto: Eich Foto: Schwarzwälder Bote

Brückenneubau und Neugestaltung in der Peterzeller Straße fällt der Haushaltssperre zum Opfer. 3,1 Millionen Euro Kosten.

VS-Villingen - Die Einschränkungen rund um die sanierungsbedürftige Brücke in der Peterzeller Straße werden drei weitere Jahre andauern. Denn die Haushaltssperre verhindert die Realisierung des neuen Bauwerks.

Seit nunmehr anderthalb Jahren muss sich die Stadtverwaltung mit der Brücke über die Brigach an der Peterzeller Straße beschäftigen. Nun steht fest: Das Thema bleibt der Verwaltung – und auch den Verkehrsteilnehmern – noch länger erhalten.

Chronologie

Begonnen hatte die unendlich anmutende Geschichte mit einer anfangs nur kurzfristig angedachten Erneuerung des Belags an der Brücke im Mündungsbereich zur Sebastian-Kneipp-Straße. Beim Abfräsen des Asphalts kam jedoch Unerwartetes zutage. Demnach fehlte die bituminöse Abdichtung der Brücke gänzlich, weswegen seit der Herstellung der Brücke im Jahr 1957 bis heute Salz in die Stahlbetontragkonstruktion eindringen konnte.

Die Stadt ließ daraufhin Proben zur Materialprüfung entnehmen. Hierbei wurde festgestellt: Die Stähle sind massiv durch Korrosion geschädigt worden, die alte Tragfähigkeit ist deshalb nicht mehr gewährleistet. Die Brücke darf aus diesem Grund, bis zum heutigen Zeitpunkt, nur noch für Fahrzeuge bis 7,5 Tonnen befahren werden – zuvor waren es 45 Tonnen. Und klar ist seit dem auch: Eine Sanierung der alten Brücke ist wirtschaftlich nicht mehr zu vertreten. Neben der Umleitung des Schwerlastverkehrs wurde die Fahrbahn an der Brücke darüber hinaus verengt, zudem gilt hier Tempo 30.

Vorhaben

Die Stadt präsentierte deshalb vor einem Jahr das weitere Vorgehen, die für eine gänzliche Neuordnung des dortigen Bereichs sorgen wird. So wird hier ein Brückenneubau realisiert. Dieser sorgt dafür, dass der zu geringe Durchlassquerschnitt der Brücke beseitigt wird, der aufgrund der Engstelle regelmäßig Rückstau und Überflutungen verursacht.

Hierbei soll zudem die ohnehin zu niedrige Unterführung für Fußgänger und Radfahrer, die insbesondere für den Weg entlang der Brigach zu Kneippbad genutzt wird, wegfallen. Dadurch könne laut Stadt auch das Ufer renaturiert werden.

Im Zuge der Arbeiten soll deshalb auch der Knotenpunkt Peterzeller Straße/Sebastian-Kneipp-Straße neu gestaltet werden, da er laut Angaben der Stadt nicht mehr den aktuellen Richtlinien entspricht. So seien die bestehenden Mittelinseln der Fußgängerüberwege zu schmal und nicht mit einem taktilen Leitsystem versehen. Geschaffen werden soll laut Stadt darüber hinaus eine neue Querungsstelle über die Peterzeller Straße mit einer weiteren Mittelinsel.

Sie soll die weggefallene Unterführung ersetzen und deshalb weiterhin ermöglichen, entlang der Brigach zum Kneippbad zu laufen oder zu fahren. Die grob geschätzten Kosten für die neue Brücke belaufen sich auf 1,5 Millionen Euro, für den Umbau des Knotenpunktes werden weitere 1,6 Millionen Euro fällig.

Weiteres Vorgehen

Die insgesamt veranschlagten 3,1 Millionen Euro möchte die Stadt angesichts der Corona-Krise und der daraus resultierenden Haushaltssperre aber vorerst einsparen, wie Madlen Falke von der Pressestelle der Stadtverwaltung gegenüber dem Schwarzwälder Boten bestätigt. Der Umfang der Maßnahme sei zwar definiert, aber: "Der nächste Schritt, die europaweite Ausschreibung aller notwendigen Planungsleistungen, ist durch die Haushaltssperre verschoben."

Da auch die Planung einige Zeit in Anspruch nehmen wird, müssen Verkehrsteilnehmer deshalb noch einige Zeit mit den dortigen Einschränkungen leben. "Die Umsetzung beziehungsweise die Ausführung der notwendigen Bauarbeiten rückt damit in das Jahr 2023", so Falke.