VS-Schwenningen - Das Camp-Moria gilt als das größte Flüchtlingslager Europas. Verena Röck aus Schwenningen war ein Jahr lang dort, um den geflüchteten Menschen vor Ort zu helfen.

Es ist das Wort "resilient", das Verena Röck im Gespräch mit unserer Zeitung immer wieder verwendet. Gemeint ist die Widerstandsfähigkeit vieler Flüchtlinge. Jenen Vertriebenen, mit denen die Schwenningerin ein ganzes Jahr lang zusammen verbrachte. "Schockierende Zustände" seien es gewesen – und das mitten in Europa.

Zuletzt geriet sie selbst zwischen die Fronten: Rund 70 Menschen – zum Teil mit Metallstangen bewaffnet – gingen auf sie und ihre Kollegen los. Diese beabsichtigten die Schwenningerin nebst weitere Helfer aus deren Auto zu zerren. Vermutlich Einheimische wollten so ihrem Frust über die Zustände auf der Insel und der Politik freien Lauf lassen.

Als Verena Röck im August 2019 auf Lesbos eintraf, war das Camp-Moria bereits jenseits seiner Kapazitätsgrenze. 8000 Flüchtlinge lebten damals im Lager, ausgelegt war es aber nur für rund 3500 Vertriebene. Zum Jahresanfang 2020 dann der Peak: Das Camp wurde zur Zeltstadt für circa 20 000 Menschen.