Die Happy Jazz Singers mit Johannes Hellstern (von links), Joachim Brunner, Sabine Glück, Jasmin Haberstroh und Christina Huber stimmen ihr Publikum auf ein erholsames Wochenende ein. Fotos: Bombardi Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Einrichtung lockt nicht nur mit Gaumenfreuden / Vielschichtiges Programm lockt neue Gesichter

Einen Volltreffer landeten Pfarrer Andres Güntter und das Organisationsteam mit ihrem Vorhaben, die beliebte Vesperkirche in diesem Jahr noch attraktiver zu gestalten und mit einem intensivierten kulturellen Programm zu beflügeln.

VS-Schwenningen. Am Samstag war es ein Freundschaftskonzert der "Happy Jazz Singers", das die Zuhörer an den Neckar lockte. Jedenfalls gab es in der Pauluskirche kaum mehr freie Plätze. Wie beim Auftaktkonzert mit der Hammertown Big Band, bei dem alle Musiker aus Schwenningen kamen, oder beim "Heavy-Metal Neo Classic"-Live-Event, das seine Fangemeinde in Scharen mobilisierte, gelang es den Chormitgliedern auch jetzt, ihr Publikum zu begeistern. Sechs Sängerinnen und Sänger aus ebenso vielen Herkunftsorten, die mit ausgewogenem Gesang und der Abwechslung in ihrem Repertoire gefielen – das waren die Happy Jazz Singers.

Ihr in zwei Hälften unterteiltes Programm ermöglichte in der Pause ein Gespräch mit den Tischnachbarn oder den Künstlern, was die Gemeinschaft zusätzlich förderte. Der Konzerteinstieg mit "Have a nice day" und die folgenden 90 Minuten boten den Zuhörern alles, um sich auf ein erholsames Wochenende einzustimmen. Gemeinsam, als Solisten oder in unterschiedlicher Ensemblegröße, sorgten die Jazz-Singers für eine wohltuende Atmosphäre und übertrugen die Fröhlichkeit ihres Gesangs auf ihr Publikum. Die aus Rottweil stammende Sängerin Sabine Glück führte durch den Abend, den sie mit der Vorstellung ihrer Chorkolleginnen begann. Allen voran Jane Brunner, die aus Deißlingen stammende Gründerin, Pianistin und Sängerin.

Mit einem Hauch Lokalkolorit reicherte die Schwenninger Bassstimme von Johannes Hellstern den Gesang an. Die Villingerin Christina Huber, Managerin, Sopranistin und Altstimme, die Wolfacher Sopranistin Jasmin Haberstroh und der von den Fildern gekommene Tenor Joachim Brunner komplettierten das Sextett.

"So werden Besucher auf uns aufmerksam."

Der heiteren Einstimmung mit den Katzen, die viel Musik brauchen, folgte ein Ausflug nach Barbados zu "Island in the sun" und der Aufruf, einen Stern der Hoffnung einzufangen – "Catch a falling star". Joachim Brunner präsentierte sich im Solo. Das taten in der Folge auch Christina Huber und Sabine Glück, die in den beiden populären Chansons "All my love" und "La vie en rose" an den 100. Geburtstag von Edith Piaf, einer der wohl bekanntesten Vertreterinnen dieser Musikrichtung, gedachten.

Ein weiteres Beispiel ihrer stilistischen Vielfalt boten die Happy Jazz Singers mit Grönemeyers "Mambo" auf. Der populäre Song "Wir im Süden" erklang als heiterer Dank und Anerkennung der Menschen der Region und führte unter reichlichem Applaus in die Pause.

Mit ihrem Programm im zweiten Konzertteil, knüpften die Happy Jazz Singers nahtlos an die Aufführungen in der ersten Programmhälfte an. Im Programm standen auch echte Klassiker wie "Greensleeves". Und immer gab die Moderatorin dem Publikum noch allerlei Hintergrundinformationen zu den Stücken mit. Pfarrer Andreas Güntter bezeichnete es als goldrichtig, das Publikum mit einem möglichst vielschichtigen Kulturprogramm in die Vesperkirche zu locken. "So werden Besucher auf uns aufmerksam, die ansonsten nie den Weg hierher gefunden hätten." Güntter erhofft sich davon, dass einige welche die Vesperkirche bisher nicht kannten, vereinzelt das Essensangebot nutzen. Vielleicht finden sich auch weitere Personen, welche die Sache so gut finden und Zeit haben, dass sie ehrenamtlich mitarbeiten wollen.