Der langjährige Lokalredakteur Wolfgang Gerster ist im Alter von 70 Jahren gestorben. Archiv-Foto: Eich Foto: Schwarzwälder Bote

Nachruf: Wolfgang Gerster im Alter von 70 Jahren gestorben / 18 Jahre Redakteur beim Schwarzwälder Boten

VS-Villingen (mad/mae). Im Alter von 70 Jahren starb Wolfgang Gerster. Der geschätzte Lokalredakteur war ein echter Doppelstädter.

Er wurde in Schwenningen geboren, wohnte aber in Villingen. Gerster arbeitete zunächst als Lokalredakteur für die Neckarquelle, wechselte dann für zwölf Jahre zur Agentur für Arbeit, um schließlich mit einer Anstellung beim Tuttlinger Wochenblatt zum Lokaljournalismus zurückzukehren. 1990 kam er zum Schwärzwälder Boten und arbeitete in der Trossinger Lokalredaktion. Später wechselte er als Redaktionsleiter nach Triberg und kam 2002 in die Redaktion seiner Heimatstadt Villingen.

Kommunalpolitik im Blick

Vor allem die Kommunalpolitik in der Doppelstadt hinterfragte er immer wieder kritisch. Auch nachdem er 2008 krankheitsbedingt in den vorgezogenen Ruhestand ging, verfolgte er die Entscheidungen im Rathaus und im Gemeinderat interessiert und kommentierte sie in einem eigenen Internet-Blog und in den sozialen Netzwerken.

Überhaupt blieb Gerster aktiv. Gemeinsam mit Egon und Günther Mauch gründete er das Unternehmen Magma Facts & More und initiierte mehrere Veranstaltungen in Villingen. Das Trio lockte dabei auch die berühmte Theologin Margot Käßmann oder Ex-Musiker und Extremsportler Joey Kelly in die Neue Tonhalle.

Zu seiner großen Leidenschaft zählte eh und je aber der Sport in Villingen-Schwenningen – hier interessierte er sich insbesondere für das Geschehen auf den Fußballplätzen. Auch hier zeigte er sich als echter Doppelstädter: Als Sportberichterstatter schrieb er zunächst über den VfR Schwenningen, später rückte dann der FC 08 Villingen in seinen Fokus.

Geschäftsführer beim FC 08

Nach seinem Ruhestand brachte er sich aktiv beim Traditionsverein ein. Anfangs engagierte er sich als Pressesprecher, im Jahr 2009 folgte schließlich der Posten als Geschäftsführer. Vier Jahre lang wirkte er an der Spitze der Nullachter mit und organisierte dabei auch das DFB-Pokalspiel gegen den FC St. Pauli im heimischen Friedengrund mit. Aus gesundheitlichen Gründen zog sich Wolfgang Gerster schließlich 2013 zurück. Eine schwere Krankheit sorgte dafür, dass es immer ruhiger um ihn wurde – nun ist die Stimme des diskussionsfreudigen Doppelstädters verstummt.