Im Burckburehof, Stumpenstraße 1, im Herzen von Obereschach soll eine Herberge für Motorradreisende entstehen. Foto: Heinig

Herbert Schwarz stellt Pläne für Bruckburehof in Obereschach vor. "Bed & Breakfast" für Motorradfahrer.

VS-Obereschach/Niedereschach - "Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere", steht auf seiner Homepage ganz oben. Herbert Schwarz, Gründer und Geschäftsführer des Motorradausrüsters Touratech in Niedereschach, schmiedet nach der Insolvenz im Sommer 2017 neue Pläne - diesmal in Obereschach.

2015 erwarb Herbert Schwarz hier die Stumpenstraße 1, den Bruckburehof, ein auffälliges Gebäude aus dem 13. Jahrhundert, 1705 wiederaufgebaut und 1982 für einen Villinger Bauunternehmer generalsaniert. Darin sollen sich nach Schwarz’ Vorstellungen bald Motorradfahrer aus aller Welt wohlfühlen. Auf den 1000 Quadratmetern Wohnfläche möchte er ein "Bed & Breakfast" für motorisierte Zweiradreisende einrichten, Räume für Seminare und Vorträge zur Verfügung stellen.

Vielleicht könne im großen Garten mit Backhäuschen auch gezeltet, Pizza und Brot gebacken und am Lagerfeuer Motorradgeschichten erzählt werden, stellt er sich vor.

Matratzenlager für zehn Menschen

Sieben Zimmer für je zwei bis drei Personen, außerdem ein Matratzenlager für zehn Menschen sowie eine Ferienwohnung stehen zur Verfügung. Gruppen von bis zu 30 Personen könnten hier Urlaub machen.

Der interessierten Bevölkerung gewährte Herbert Schwarz am "Tag des offenen Denkmals" Anfang September schon einmal einen Einblick in sein Zuhause, das er selbst momentan nur an den Wochenenden bewohnt. Er lebt inzwischen in Bonn und hat die operative Redaktionsleitung für drei Motorradzeitungen inne. Das soll auch so bleiben, sagt er, "schließlich stehe ich vor einem Berg von Schulden".

Da sein Herz aber an dem außergewöhnlich attraktiven Haus in Obereschach hänge, werde er versuchen, es behalten zu können. Einen Sponsor für den Unterhalt des großen denkmalgeschützten Gebäudes hat er bereits gefunden. Derzeit hält Herbert Schwarz Ausschau nach einem Betreiber, der seine Idee, das Haus zu einer Herberge für viele Gleichgesinnte zu verwandeln, umsetzt. Er wirkt zuversichtlich, dass das klappt, schließlich liegt eine erfolgreiche Unternehmensgeschichte schon hinter ihm.

1990 gründete er Touratech und führte das Unternehmen zum Erfolg. Er testete seine Produkte auf unzähligen Fernreisen und fotografierte seinen Traum vom Abenteuer auf zwei Rädern in vielen Winkeln der Erde.

Im Sommer 2017 kam das Aus. "Ich wurde menschlich sehr enttäuscht", sagt Herbert Schwarz, blickt inzwischen aber wieder nach vorne. Ein Trost: Für "seine" Firma wurde ein Investor gefunden, die 400 Arbeitsplätze blieben erhalten.