Die Fackel des Kinder-Lebens-Laufs macht auch beim Pflegedienst kidi in Villingen Halt. Foto: Albert Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Kinder-Lebens-Lauf der Kinderhospize / Pflegedienst kidi beteiligt sich

Villingen-Schwenningen. Der Kinder-Lebens-Lauf führt in 132 Tagen einmal rund um Deutschland. Die Fackel, die von Kinderhospiz zu Kinderhospiz getragen wird, machte auch beim Villinger Pflegedienst kidi sowie in Schwenningen Halt.

"Wir sind ein ambulanter Kinderpflegedienst und unterstützen Familien mit früh-oder neugeborenen, intensiv- und beatmungspflichtigen, chronisch kranken oder behinderten Kindern", erklärt Sebastian Pietsch, Inhaber von kidi. Ingesamt 120 Mitarbeiter sind in Villingen, Freiburg und Singen tätig. "Doch der Bedarf an Pflegekräften in diesem Bereich steigt massiv und kann nicht gedeckt werden. Der Kinder-Lebens-Lauf ist eine tolle Gelegenheit, um auf die Kinderhospiz und die damit verbundenen Schicksale aufmerksam zu machen."

Bevor es am Montag mit der Fackel zur nächsten Station nach Schwenningen ging, wurde der besondere Anlass genutzt, um eine Erinnerungstafel einzuweihen. Der Künstler und Mitarbeiter Christoph von Stein kreierte ein farbenfrohes Mosaikbild mit dem Titel "Ich bin doch da", das Eltern und Angehörigen Trost spenden soll. "Mein Werk zeigt spielende Kinder auf Wolken in einer Himmellandschaft. Eltern können nach einem Verlust den Namen ihres Kindes unter einer Wolke verewigen", berichtet von Stein.

Die Idee zur Aktion entwickelte Sabine Kraft, Geschäftsführerin des Bundesverbands Kinderhospiz, während der Lektüre des Romans "Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry". "Genau wie im Buch möchten auch wir eine Volksbewegung initiieren und ein Zeichen setzen. Der Begriff der Kinderhospiz soll neu belebt werden." Weit über 40 000 betroffene Familien gibt es deutschlandweit, höchstens ein Fünftel davon nehme den Dienst einer Kinderhospiz in Anspruch oder wisse überhaupt von der Existenz solcher Einrichtungen.

Obwohl die Idee erst im November letzten Jahres entstanden ist, stellte ein Team um drei Organisatoren den Kinder-Lebens-Lauf auf die Beine. Der Startschuss fiel bereits am 4. Juni in Berlin. Die fünfjährige Mila, die an spinaler Muskelatrophie leidet, durfte den Lauf eröffnen.

Die Strecken werden individuell gestaltet und zurückgelegt, ganz egal ob zu Fuß, im Rollstuhl mit dem Fahrrad oder der Bahn. Immer mit dabei ist natürlich die Fackel in Anlehnung an das olympische Feuer. Hinter der Engelsform der Fackel steckt ein besonderes Schicksal: Der Vater der 17-jährigen Angelina, kurz "Angel", die 2013 an einem Gehirntumor verstarb, kreierte eine Skulptur in Engelsform.

Am 13. Oktober, dem Welthospiztag, endet der Lauf wieder in der Hauptstadt. Parallel dazu lädt der Europa Park unter Leitung von Mauritia Mack, Botschafterin des Bundesverbands Kinderhospiz, 500 Teilnehmer in den Vergnügungspark ein, um das Ende einer tollen Aktion gebührend zu feiern.