Das Jugendkulturzentrum nimmt Gestalt an – wenn es fertig ist, soll es von einem stabilen Zaun umgeben sein. Foto: Eich

Etwa alle zwei Wochen fehlen Baumaschinen. Gemeinderat sagt Ja zu Zaun und mehr Geld.

Villingen-Schwenningen - Rund um das neue Jugendkulturzentrum soll ein Zaun hochgezogen werden. Ein solches Bauwerk wäre schon jetzt Gold wert – denn die Baustelle auf dem Klosterhof ist laut dem Ersten Kriminalhauptkommissar Bernd Lohmiller ein beliebtes Ziel von Einbrechern.

"Alle zwei Wochen findet hier ein Einbruch statt und werden Baumaschinen geklaut", erklärte der SPD-Gemeinderat Bernd Lohmiller, weshalb ein solcher Zaun aus polizeirechtlicher Sicht sogar schön heute eine Daseinsberechtigung hätte.

Planungs-Altlasten verursachen Mehrkosten

Nach Fertigstellung der Bauarbeiten soll ein Zaun jedoch vor allem bei der Durchführung von Veranstaltungen auf dem Klosterhof-Areal hilfreich sein und eine Zugangskontrolle ermöglichen. Komplettiert mit einem Kassenhäuschen würde daraus aus Sicht des Jugendförderungswerks Villingen-Schwenningen, dem voraussichtlichen Träger des Jugendkulturzentrums, eine runde Sache. Geplant ist eine stabile Konstruktion, ein sogenannter Doppelstabmattenzaun.

Nur mit einem das Jugendkulturzentrum umgebenden Zaun könne die Stätte inklusive der dort erwarteten Open-Air-Veranstaltungen auch vernünftig betrieben werden, darüber war man sich auch im Gemeinderat am Mittwochnachmittag einig. Das Gremium gab schließlich grünes Licht für die entsprechenden Mehrausgaben in Höhe von 60 000 Euro für Zaun und Kassenhäuschen.

Im selben Atemzug wurde auch das Budget von den ursprünglich geplanten 2,5 Millionen Euro auf 2,6 Millionen Euro erhöht. Grund dafür sind nicht etwa neue Planungen oder Erkenntnisse, sondern, ganz im Gegenteil, "Altlasten". Ursprünglich war einmal geplant gewesen, das Jugendkulturzentrum als An- und Umbau des ehemaligen Park-Cafés zu realisieren. Auf Vorschlag der CDU-Fraktion jedoch wurde dieser Plan aufgegeben und beschloss man im Oktober 2016, einen Neubau an einem geänderten Standort zu realisieren.

Die vorangegangene Planung jedoch stand bereits und musste nun durch die Planer des Architekturbüros Franz Eisele grundlegend überarbeitet werden. Auch sämtliche Gutachten und Entwurfsplanungen der Fachingenieure mussten neu erstellt oder zumindest angepasst werden. Summa summarum schlug sich all das finanziell nieder: "Uns fehlen 98 000 Euro", brachte es Dieter Kleinhans, der Leiter des Amtes für Gebäudewirtschaft und Hochbau am Mittwoch auf den Punkt. Die ursprünglichen Kosten für die Planungen am alten Parkcafé seien beim neuen, mit 2,5 Millionen Euro bezifferten Projekt "mitgelaufen".

Diskussionslos sagte das Gremium Ja zu dem gestiegenen Kostenrahmen.

Der SPD-Stadtrat Magnus Frey nutzte die Gelegenheit, um an einen weiteren Missstand zu erinnern: Der rückwärtige Bereich des Villinger Jugendhauses K3 werde derzeit nur durch einen Bauzaun gesichert – auch hier wäre, so Frey, eine stabile Konstruktion, wie sie nun für das Jugendkulturzentrum genehmigt worden ist, angesagt.