Das Schwenninger Moos – ist es aus Mangel an einer Umzäunung auch eine trügerische Idylle? Foto: Pohl

Ernst Reiser stößt nach aktuellem Fall Debatte an. Müssen Sicherheitsmaßnahmen um Gewässer ergriffen werden?

Villingen-Schwenningen - Müssen die Gewässer von Villingen-Schwenningen umzäunt werden? Diese Frage warf nun der Stadtrat Ernst Reiser auf.

Drei Kinder ertranken in einem Dorfteich in Nordhessen, das Gericht ließ die Klage gegen den Bürgermeister zu, weil er es womöglich versäumt habe, entsprechende Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. Ist die Anfrage des Stadtrats Ernst Reiser von den Freien Wählern, der vor geraumer Zeit wissen wollte, ob in Villingen-Schwenningen entsprechende Sicherheitsmaßnahmen rund um die Gewässer ergriffen werden müssten, gar nicht so weit hergeholt?

Reiser selbst scheint diese Auffassung offenbar zu haben. Am Mittwochabend im Gemeinderat beantragte er deshalb eine Aufstellung aller Gewässer von Villingen-Schwenningen samt einer entsprechenden Schilderung, wie es jeweils um die die Sicherheitsverhältnisse vor Ort bestellt ist. "Muss man jetzt einzäunen?", diese Frage müsse man sich im einen oder anderen Fall durchaus stellen.

In der Tat kam es auch in Villingen-Schwenningen schon zu tragischen Ereignissen. So ist beispielsweise 2016 ein 77-jähriger Mann nach einem Sturz in den Schwenninger Moosweiher ertrunken. Und auch am vergangenen Dienstag musste man vorsorglich von einem schlimmen Unglück am Wasser ausgehen, als ein herrenloser, aber angeleinter Hund, mutmaßlich sein Herrchen suchend, immer wieder in das Regenrückhaltebecken gesprungen ist – ein Fall, der sich glücklicherweise als Fehlalarm herausgestellt hatte.

Muss die Konsequenz solcher Unglücke die Vermeidung jeglichen (Haftungs-)Risikos durch Umzäunung von vielen Wasserstellen sein? Für Bernd Hezel (CDU) wäre das zumindest mit Blick auf das Schwenninger Moos, das er nahezu täglich aufsucht, ein Graus: "Dann würde man einen ganz großen Anziehungspunkt verlieren", ist er sich sicher.