Große Vorfreude auf das Volksfest VS herrscht bei WTVS-Geschäftsführerin Beate Behrens (von links), SMA-Betriebsleiterin Patricia Rademacher, SMA-Geschäftsführer Jan Goschmann, Ralph Vogt, Heinz Gebauer und Barbara Gebauer-Vogt vom Schaustellerbetrieb sowie Bürgermeister Detlev Bührer. Foto: Pohl Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Schausteller kommen zehn Tage lang auf das Messegelände / Große Fahrgeschäfte und Gastronomie

Nach langem Hin und Her haben die Beteiligten nun Nägel mit Köpfen gemacht: Villingen-Schwenningen bekommt sein eigenes, großes Volksfest. Dafür stehen 10 000 Quadratmeter auf dem Messegelände zur Verfügung.

Villingen-Schwenningen. Vorbei sind die Zeiten, in denen die Villinger im Friedengrund Karussell und die Schwenninger auf dem Parkplatz des Gustav-Strohm-Stadions Autoscooter fahren. Von 23. August bis 1. September feiert das Volksfest VS seine Premiere auf dem Messegelände in Schwenningen. Im Außenbereich, wo während der Südwest-Messe unter anderem das Festzelt steht und unterm Jahr Fahranfänger auf dem Verkehrsübungsplatz üben, werden zehn Tage lang Schausteller ihre Fahrgeschäfte, Schießbuden und kulinarischen Spezialitäten anbieten.

Über den Vertrag zwischen dem Schaustellerbetrieb Heinz Gebauer aus Konstanz und der Südwest Messe- und Ausstellungs-GmbH (SMA) freut sich auch Bürgermeister Detlev Bührer: "Schon vor 2017 gab es immer wieder Diskussionen über die Standorte der bisherigen Rummelplätze. Es gab Probleme mit dem Gelände, Terminkollisionen und für mich waren es schon immer nur Provisorien", machte er beim Pressetermin am Donnerstagnachmittag deutlich. Die Idee, "etwas Richtiges für Villingen-Schwenningen zu machen", sei beim Gemeinderat zum Glück gut angekommen. "Und nun stehen das Konzept und der Termin."

Die SMA sieht ihre Rolle klar definiert, wie Geschäftsführer Jan Goschmann aufzeigt: "Wir stellen die Rahmenbedingungen zur Verfügung, Veranstalter des Volksfestes ist die Firma Gebauer." Und diese ist in VS nicht unbekannt. Sowohl in Villingen als auch in Schwenningen zeichnete sie für die jeweiligen Rummelplätze verantwortlich. Diese, macht Heinz Gebauer deutlich, werde es in Zukunft nicht mehr geben.

Ab diesem Jahr soll das zehntägige Volksfest an einem Standort zum festen Bestandteil im Terminkalender der Stadt werden. "Wir freuen uns sehr und haben die große Hoffnung, auf dem Messegelände etwas aufbauen zu können." Auch Detlev Bührer hat eine klare Vorstellung: "Wir wollen nicht kleckern, sondern klotzen, um eine Veranstaltung mit überregionaler Strahlkraft zu bekommen." Dafür soll neben fünf Großfahrgeschäften und familienfreundlichen Attraktionen auch ein "Alpendorf" mit Holzhütten und Gastronomie sorgen. Von den insgesamt 10 000 Quadratmetern werden die Schausteller laut Gebauer rund 8000 einnehmen. Somit bleiben für kleine Buden und Gastronomie etwa 2000 Quadratmeter. Zum Vergleich: Der Gustav-Strohm-Parkplatz in Schwenningen bietet insgesamt nur knapp 5000 Quadratmeter Platz, zeigt Beate Behrens, Geschäftsführerin der Wirtschaft und Tourismus VS GmbH (WTVS), einen Vorteil auf. Einen weiteren sieht der Bürgermeister: "Wenn das Volksfest auf dem Messegelände stattfindet, sind alle möglichen Parkflächen ringsum zu nutzen." Und auch die Anbindung sei, egal ob mit dem Auto oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln, ideal.

Bei aller Euphorie und Vorfreude gibt es aber auch kritische Töne – sogar vom Veranstalter selbst: "Ich gebe zu, es war nicht unser Wunschtermin." Während die Großveranstaltung in den Sommerferien aus Sicht von Beate Behrens erst recht ein Magnet "für alle Daheimgebliebenen und bereits Zurückgekehrten" sein kann, zielte Gebauers Aussage eher auf die Auswahl der Schausteller ab. In dieser Zeit seien einige andere Volksfeste und demnach sei es nicht so leicht, Schausteller für eine neue Veranstaltung zu gewinnen. "Da bedarf es eben Überzeugungskraft, vor allem bei denjenigen, die seit 20 Jahren an einem Standort sind, dessen Einnahmepotenzial sie kennen." Eine neue Veranstaltung sei immer mit einem Risiko verbunden.

Und dennoch sind die Beteiligten optimistisch, dass VS und der gesamte Landkreis ausreichend Potenzial haben, um viele Menschen anzuziehen. Freier Eintritt, ein Kinder- sowie zwei Familientage sollen zusätzlich helfen.