Vorhaben im Gremium umstritten / Knapper Beschluss mit fünf zu vier Stimmen

VS-Marbach (kal). Denkbar knapp mit fünf zu vier Stimmen beschloss der Ortschaftsrat die Verlegung eines Teilstücks des Radweges nach Bad Dürrheim und dessen Asphaltierung. Die Kosten der Maßnahme wurden auf 60 000 Euro beziffert, wovon das Land 30 000 Euro, der Kreis und die Stadt jeweils 15 000 Euro tragen.

Bereits im Mai hatte sich der Ortschaftsrat mit der Verlegung beschäftigt, und schon damals waren sich die Räte uneins über die Notwendigkeit und die Art der baulichen Ausführung. Das setzte sich bei der erneuten Behandlung des Themas fort. Rolf Effinger konnte sich nicht damit anfreunden, dass man für das Bauvorhaben viel Geld ausgeben muss, um einen Zuschuss vom Land zu erhalten. Er monierte, dass mit der insgesamt 450 Meter langen Asphaltierung die Kosten unnötigerweise hochgetrieben werden. Als kostengünstiger sah er an, die 170 Meter neu anzulegenden Radweg auf dem ehemaligen Bahndamm mit einer Sandschicht auszustatten, und die vorhandene Sandschicht auf dem folgenden 280 Meter langen Teilstück zu belassen. Damit würde die Bausumme jedoch unter 50 000 Euro sinken und wäre nach den Richtlinien des Landes nicht mehr zuschussfähig, gab Henning von Schnakenburg vom Stadtbauamt zu verstehen. Ernst Schaumann sah keine Notwendigkeit zur Asphaltierung, da sonst von den Radlern "rücksichtslos" gerast werde. Ulrike Clemens hielt zum einen nichts von der Versiegelung des Radwegs, zum anderen stellte sie die Frage in den Raum, ob eine Sanierung der bestehenden Wegeführung nicht viel preiswerter wäre. Hierzu meinte von Schnakenburg, dass der Sandweg eine Drainage erhalten müsste, da sich auf seiner Oberfläche immer wieder das Regenwasser ansammelt. Die Drainage müsste jedoch 70 Zentimeter tief verlegt werden, wobei man da schon auf das Grundwasser treffen würde. Da es entlang des jetzigen Weges etliche Biotope gibt, befürwortet auch Naturschutzbehörde die Verlegung.