Interessant ist für die Schüler ein Besuch beim Polizeiposten in Furtwangen.Foto: © jgfoto – adobe.stock.com Foto: Schwarzwälder Bote

Polizeiposten: Schüler zu Gast

Furtwangen. Kahle Wände, weiß wie Schnee. Gitter vor den Fenstern, nur ein kühler Wind ist auf der Haut zu spüren. Beim Berühren der Gitterstäbe zieht ein kalter Schauer über unsere Rücken. Eine einsame Bank mitten im Raum mit einigen Decken darauf. Es herrscht eine einsame Stille, die diesen Raum schnell einnimmt. Wie ein Mensch es in diesem Raum für längere Zeit aushält, ist schwer nachzuvollziehen.

"Über Nacht bleibt hier keiner", sagt der Postenführer Gunter Feis des Polizeipostens in Furtwangen. Glücklicherweise war das für uns nur ein kurzer Aufenthalt in der Zelle und nicht von langer Dauer. Und somit endete ein spannender Abstecher zur Polizei, der uns viele Informationen brachte.

Im Polizeiposten in Furtwangen arbeiten fünf Polizisten und eine Schreibkraft, wobei einer der Polizisten sich speziell auf Internet-Betrug spezialisiert hat. Die anderen Beamten haben auch ihre speziellen Aufgaben und gehen meist zu zweit, wenn sie gerufen werden. Die Polizisten beschäftigen sich täglich mit Straftaten aller Arten.

Der Weg durch den Gang ist lang und die kahlen Wände mit den Bildern sind einschüchternd. Angekommen im Aufenthaltsraum setzt ein vertrautes, gutes Gefühl ein. Das Geräusch einer Kaffeemaschine ertönt und das gelbliche Licht lässt den Raum freundlich und vertraut wirken. "Ihr könnt euch setzen", sagt Feis und er nimmt sich den Kaffee von der Maschine.

Gunter Feis war 21 Jahre lang Polizist in Triberg und wechselte vor eineinhalb Jahren nach Furtwangen. Im Alltag haben er und seine Kollegen nicht nur Polizeidienst außerhalb des Postens, sondern müssen auch Schreibarbeit machen, wie Akten anlegen.

Feis betont mehrfach, wie spannend sein Beruf ist, da er abwechslungsreich ist und man nie weiß, was der neue Tag mit sich bringt. Ein Nachteil des Berufs sei aber die Arbeitszeit, da man stets flexibel sein müsse, dies sei aber jedem schon bewusst, wenn er sich für den Beruf des Polizisten entscheidet.

Die Ausbildung eines Polizisten dauert in der Regel zwischen zweieinhalb und drei Jahren. Diese besteht aus Praxis und Theorie. Oftmals werden mit Rollenspielen Fälle simuliert und gelöst. "Zu Beginn wird man oftmals ins kalte Wasser geschmissen", erklärte Feis. Der Beginn wird aber erleichtert durch den sogenannten Bärenführer, der ein erfahrener Polizist oder auch eine Polizistin ist.

Wir verlassen den Aufenthaltsraum und der kahle Gang mit den Bildern sind wieder in dem Blickfeld. Zu guter Letzt zeigt man uns die Zelle und das kalte Gefühl tritt ein. Wir sind erleichtert, als wir diesen Ort als freie Menschen wieder verlassen können.   Die Autoren sind Schüler der Klasse 9b des Schwarzwald-Gymnasiums Triberg.