"Viele haben die Gaststätte in den vergangenen Monaten sehr vermisst": Yvonne Würthner (links), Vorsitzende des Reitvereins, freut sich darüber, dass Carlo und Maria Salvador zukünftig das Reiterstüble betreiben. Fotos: Wagener Foto: Schwarzwälder-Bote

Gastronomie: Maria und Carlo Salvador übernehmen die beliebte Gaststätte / Eröffnet werden soll im März

Von Fabian Wagener

Am Ende ging es schneller als gedacht: Das Reiterstüble hat ein neues Pächterpaar. Maria und Carlo Salvador übernehmen die traditionsreiche Schwenninger Gaststätte. Beim Reit- und Fahrverein ist die Erleichterung groß.

VS-Schwenningen. "Wir freuen uns sehr, die beiden gefunden zu haben", sagt Yvonne Würthner, die Vorsitzende des Reitvereins. "Viele haben die Gaststätte in den vergangenen Monaten sehr vermisst."

Geht es nach Maria und Carlo Salvador, sollen die Schwenninger ihr beliebtes Reiterstüble schon bald zurückbekommen. "Es ist unser Ziel, Anfang März zu eröffnen", sagen sie, während sie gemeinsam mit Würthner durch die Küche und den Speiseraum der seit vergangenen Oktober geschlossenen Gaststätte gehen. Allzu viel, das machen sie deutlich, wollen sie im Reiterstüble nicht verändern. Neue Gardinen soll es geben, der Speiseraum bekommt wohl einen frischen Anstrich. Und neben gutbürgerlicher deutscher Küche werden in Zukunft vermehrt auch italienische Speisen auf der Karte stehen: Pizza, Pasta, und Fleisch. "Grundsätzlich aber bleibt das hier so, wie es ist", sagt Carlo Salvador.

Dass die Salvadors nicht viel verändern möchten, liegt wohl auch daran, dass das Reiterstüble für sie mehr ist als eine ganz normale Gaststätte. Der ehemalige Wirt des Stübles, der im vergangenen April verstorbene Hans-Joachim Wanner, war ein sehr enger Freund von Carlo Salvador. Wanner, den Salvador nur freundschaftlich "Bubl" nennt, hatte die Gaststätte mehr als zehn Jahre betrieben, seine Frau führte sie nach seinem Tod noch einige Monate weiter, ehe sie dann aber zumachen musste. Noch heute hängt ein großes Bild von Hans-Joachim "Bubl" Wanner im Speisesaal des Reiterstübles. "Das lassen wir hängen", sagt Carlo Salvador.

Die Salvadors selbst arbeiten seit Jahrzehnten erfolgreich in der Gastronomie. In Schwenningen betrieb Carlos Salvador in den 70er Jahren das Restaurant "Vier Jahreszeiten", von 1980 bis 1984 das Restaurant auf dem Schwenninger Flughafen und dann fast 20 Jahre lang die Gaststätte "Im kleinen Eschle". 2006 stiegen er und seine Frau dann auf der Minigolfanlage in Horgen ein. "Ich bin seit 50 Jahren Wirt und kann nicht ohne die Menschen leben", sagt Carlos Salvador und lacht. Maria Salvador ergänzt: "Die Arbeit in der Gastronomie macht einfach Spaß."

Kein Wunder also, dass Yvonne Würthner vom Reit- und Fahrverein sehr glücklich ist über die neuen Betreiber. Es habe auch andere Interessenten gegeben, berichtet sie, deren Konzepte aber hätten nicht wirklich auf das Reiterstüble gepasst. "Mit den Salvadors aber passt das perfekt", sagt sie. Mit der Wiederöffnung würde auch das Vereinsleben belebt, es sei toll, nach dem Reiten wieder was essen und trinken zu können. "Ohne die Gaststätte fehlt was im Verein", sagt Würthner.

Der Pachtvertrag allerdings ist noch nicht unterschrieben. Kann also noch was schiefgehen? Wohl eher nicht. Die Salvadors und die Vereinsvorsitzende Yvonne Würthner jedenfalls sind sich sicher, dass alles so hinhaut wie geplant. "Die Unterschrift unter den Vertrag ist nur noch Formsache", sagen sie unisono.