Thomas Baumgärtner aus Ruppertsecken in der Nordpfalz kommt mit Skulpturen aus Wurzelholz und Metall. Foto: privat Foto: Schwarzwälder Bote

Design: Event für Liebhaber des Handgemachten im Oktober

Villingen-Schwenningen. Sie schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe: Sandra Tröltzsch und Mustafa Karakolcu organisieren "Unikat hoch 2", ein Design-Festival, das am 3. und 4. Oktober im Kulturzentrum Klosterhof stattfinden wird.

Die Textilkünstlerin und der Geschäftsführer des Kulturzentrums ergänzen das Klosterhofprogramm zum Einen um einen weiteren attraktiven Baustein, der auch junge Erwachsene ansprechen soll, zum anderen geben sie kreativen und von Corona gebeutelten Künstlern eine Chance, nach langer Zwangspause wieder Geld zu verdienen.

Große Freude: 40 Künstler sagen prompt zu

Seit 15 Jahren ist Sandra Tröltzsch mit ihren Rock-Kreationen auf Messen und Märkten unterwegs. Sie kennt viele freischaffende Kunsthandwerker aus allen möglichen Gewerken. Knapp 40 von ihnen – "nette Menschen mit coolen, ausgefallenen Produkten, die in VS zum ersten Mal zu sehen sind" – hat sie eingeladen und ist stolz darauf, dass alle zugesagt haben.

Da ist die Schmuckherstellerin, die mit gefalteten Metallfolien arbeitet, die Buchdruckerin mit außergewöhnlichen Papierprodukten, der Schneider, der sich auf Lederjacken und -taschen spezialisiert hat oder der Skulpteur, der mit Wurzelholz und Metall arbeitet. Außer ihr selbst kommen aus VS noch Hermann Eckerlin, der bekannt ist für sein zu Schmuck und Möbelstücken recyceltem Altmetall und aus St. Georgen die Seifenherstellerin Heidi König.

Alle anderen – die Schmuckherstellerin, die mit Kugeln aus Muranoglas arbeitet, die Hutmacherin, die sich auf das Häkeln ausgefallener Mützen verlegt hat oder die Filzerin, die "die besten Hausschuhe der Welt" (Tröltzsch) herstellt – sind zum ersten Mal vor Ort. Alle Anbieter werden mit Bildern auf der Facebook-Seite "Unikat Hoch 2" präsentiert.

Obwohl sich die Veranstaltung finanziell selbst tragen muss, wird am Samstag und Sonntag, 3. und 4. Oktober (jeweils 11 bis 18 Uhr) kein Eintritt verlangt. Auch die Standmieten seien aus Rücksicht auf die angespannten Wirtschaftslagen der Kunsthandwerker moderat gehalten, sagt Sandra Tröltzsch. Ein Hygienekonzept haben sie und Mustafa Karakolcu auch schon absegnen lassen, einzig die genauen Umstände für ein Catering sind noch nicht abgeklärt.

Zeitgleich sind 150 Menschen auf dem Gelände des Klosterhofes zugelassen. Nicht nur die Halle, auch die Freifläche wird – bei jedem Wetter – mit einbezogen. Mit dem "Schwarzwälder Haufen", einer Gruppe, die das Leben zu Zeiten der Bauernkriege im 16. Jahrhundert darstellen, haben die beiden Organisatoren sogar Akteure für ein Rahmenprogramm gewonnen.

Viele Messe- und Marktveranstalter haben aufgrund der Corona-Pandemie für das ganze Jahr 2021 schon abgewunken. "Wir wollen aber nicht resignieren", sagt Sandra Trötzsch, "Wir wollen das einfach machen". Sie selbst hat die Krise bisher, Dank eines guten Weihnachtsgeschäftes, einem letzten Messebesuch im Januar und durch seit den Lockerungen private "Rock-Partys" einigermaßen überstanden, doch sie weiß auch, dass Kollegen schon ihre Altersvorsorge anknabbern mussten. Deshalb hofft Sandra Trötzsch, dass auf "Unikat Hoch 2" Menschen aufmerksam werden, die handgefertigte Einzelstücke schätzen.

Weitere Informationen: Das Design-Festival "Unikat hoch 2" findet am 3. und 4. Oktober von jeweils 11 bis 18 Uhr im Kulturzentrum Klosterhof statt. Der Eintritt ist frei.