Drei weitere Mitglieder einer Anfang 2009 aufgeflogenen Kokain-Bande hat das Landgericht Konstanz gestern zu Bewährungsstrafen verurteilt. Foto: dpa

Landgericht Konstanz verurteilt drei weitere Mitglieder einer Rauschgiftbande zu Bewährungsstrafen

Drei weitere Mitglieder einer Anfang 2009 aufgeflogenen Kokain-Bande hat das Landgericht Konstanz gestern zu Bewährungsstrafen verurteilt. Die beiden vielfach einschlägig vorbestraften Haupttäter aus VS und Aach waren bereits 2009 für je fünf Jahre und neun Monate ins Gefängnis geschickt worden.

Bei den gestern verurteilten Angeklagten handelt es sich um zwei Mittäter aus Speyer und um die Ehefrau des bereits vor einem Jahr Verurteilten aus Aach. Im Frühjahr 2008 hatte er zusammen mit dem Komplizen aus VS geplant, zwei Kilogramm flüssigen Kokains aus Südamerika zu beschaffen. Einer der jetzt Verurteilten aus Speyer hatte ihnen zu Kontakten nach Südamerika verholfen. Der andere flog mit einem weiteren Mittäter nach Venezuela und Kolumbien, um den Stoff entgegenzunehmen.

Lieferanten aus den Niederlanden

Doch die Geschäfte platzten und die Drogenhändler setzten rund 20.000 Euro in den Sand. Die Stimmung in der Bande war mies, das bekamen auch die Mitarbeiter der gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift bei ihren Telefon-Abhör-Aktionen mit. Doch sie ließen die Dealer und ihre Helfer weiter agieren. Die hatten inzwischen Kontakte zu früheren Lieferanten aus den Niederlanden wieder aufgenommen. Drei Mal kauften sie dort je 200 Gramm Kokain, schmuggelten es nach Deutschland und verkauften es im Schwarzwald-Baar-Kreis. Zum Teil auch an verdeckte Ermittler, bis die Falle zuschnappte.

Aufgrund ihrer umfangreichen Geständnisse und günstiger Sozialprognosen setzte das Gericht die Strafen der Mittäter zur Bewährung aus. Der ehemalige Kurier wurde zu 22 Monaten verurteilt. Er hat bereits drei Monate Untersuchungshaft verbüßt. Den ehemaligen Kontaktvermittler bestrafte das Gericht mit 18 Monaten, weil er kein echtes Bandenmitglied war. Und die 41-jährige Ehefrau des inhaftieren Mannes aus Aach, die bei der Organisation der Holland-Deals mitgeholfen hat, kam mit sechs Monaten davon. Die Richter berücksichtigten, dass sie damals aus Abhängigkeit zu ihrem Ehemann gehandelt habe. Jetzt werde die als Sekretärin arbeitende Frau dringend von ihren Kindern gebraucht.

Auch die Ehefrau des inhaftieren Mannes aus Villingen-Schwenningen wird sich demnächst vor Gericht verantworten müssen. Ein vierter Angeklagter, der nicht in Konstanz erschienen war, muss nun mit einem Haftbefehl rechnen.