Die DRK Landesschule in Villingen-Schwenningen hat sich von der Aktion der Feuerwehr Heitersheim inspirieren lassen: Auch dort haben viele Freiwillige Mundschutz für Einsatzkräfte genäht. Foto: Feuerwehr Heitersheim

"Das ist immerhin besser als gar nichts." Stoffspender wie Näherein oder Textilhersteller gesucht.

Villingen-Schwenningen - Mundschutz ist angesichts der derzeit herrschenden Corona-Krise sprichwörtlich in aller Munde - doch Lieferengpässe sorgen dafür, dass nicht alle Institutionen, denen mit entsprechenden Masken geholfen wäre, damit versorgt werden können. Die VS-Bildungseinrichtung der DRK Landesschule Baden-Württemberg mit deren Leiter Matthias Ziegler macht sich deshalb für die Aktion "Mundschutz - wir nähen, damit ihr helfen könnt" stark.

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"Das geschieht auch im Zeichen der Menschlichkeit", macht Ziegler deutlich. Auf die Idee ist er dank der Frau eines Schulleiter-Kollegen gekommen. Denn in Heitersheim (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) wurde für die dortige Feuerwehr von Freiwilligen Mundschutz genäht, die wiederum hatten die Anleitung und die Idee von der Stadt Essen übernommen. Schließlich haben auch Einsatzkräfte abseits des Rettungsdienstes teilweise mit Patienten zu tun. Der Schulleiter berichtet hierbei von einem klassischen Beispiel: "Wenn die Feuerwehr zu einer Tragehilfe für den Rettungsdienst ausrückt, dann könnten sich diese mit einer Stoffmaske schützen." Aber auch für soziale Dienste und Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen sei so eine Maske hilfreich.

Ziegler macht in diesem Zusammenhang deutlich, dass dies kein Schutz für medizinisches Personal sei, "das ist immerhin besser als nichts!" Denn für die Primärbereiche wie dem Rettungsdienst, Personal im Klinikum sowie weiteren medizinischen Einrichtungen wie Arztpraxen, müssen zertifizierte Schutzausrüstung bereitgestellt werden. "Auch wenn dieser derzeit schwierig zu bekommen ist", wie Ziegler erklärt.

Stoffspender gesucht

Doch wie soll die Aktion ablaufen? Gesucht werden derzeit unter anderem Stoffspender wie Näherein oder Textilhersteller, die entsprechende Materialien an die DRK Landesschule. Dort werden die Stoffe zurechtgeschnitten. "So können interessierte Näher die zugeschnittenen Stoffe bei uns abholen", erklärt Ziegler. Interessierte Institutionen oder Hilfsorganisationen können sich dann mit ihrem Bedarf an die DRK Landesschule in Villingen-Schwenningen wenden, die Anfragen werden schließlich priorisiert. Derzeit werde auch überlegt, ob spezieller Fleece mit eingenäht werden soll, um den Schutz noch zu verbessern. Dass die Nachfrage nach solchem Mundschutz groß ist, da ist sich Ziegler sicher. Entsprechende Anfragen habe er bereits erhalten und auch Helfer stehen schon bereit, um direkt loszulegen.

Die DRK Landesschule hat als Anlaufstelle deshalb die Mundschutzstube eingerichtet. Diese befindet sich in der Bildungseinrichtung in der Albert-Schweitzer-Straße 18 (in der Nähe des Schwarzwald-Baar-Klinikums) und ist von Montag bis Freitag zwischen 9 und 15 Uhr geöffnet. Auch eine Hotline haben die Verantwortlichen geschalten. Diese ist unter der Telefonnummer 07721/89 88 88 erreichbar. Der Kontakt ist darüber hinaus per E-Mail unter mundschutz@drk-vs.de möglich. Dorthin können sich alle Freiwilligen melden, die helfen möchte oder jene Institutionen, die Bedarf an Mundschutz haben.

Die passende Anleitung zum Nähen gibt es auf der Internetseite des DRK-Kreisverbands Villingen-Schwenningen unter www.drk-vs.de.