Francesco Riegger aus Villingen wird am 30. Juni zum Priester geweiht. Am 29. Juli feiert er Primiz im Münster. Foto: Disch Foto: Schwarzwälder-Bote

Erzbischof Wolfgang Haas weiht Francesco Riegger / Primiz am 29. Juli in Villingen

VS-Villingen (md). Gleich drei junge Männer aus der Münstergemeinde wurden innerhalb von drei Jahren zum Priester geweiht: Marius Simiganovschi im Herbst 2010, Marc Kallisch im vergangenen Jahr und nun Francesco Riegger. Die Weihe durch den Vaduzer Erzbischof Wolfgang Haas findet am 30. Juni, 9 Uhr, in der Herz Jesus und Maria Sühnekirche im bayerischen Witzgratsbad statt.

 

Alle drei jungen Priester gehören der Petrusbruderschaft an. Sie haben ein althergebrachtes Priesterbild, sie pflegen bei der Liturgie die lateinische Sprache und ziehen die entsprechenden vorkonzilliaren Messgewänder an.

Francesco Riegger wurde in Sassari (Italien) geboren und wuchs in Villingen auf. Er ist 26 Jahre alt. Nach seiner Erstkommunion war er viele Jahre Ministrant in der Münstergemeinde. Als Jugendlicher nahm er an einer Wallfahrt nach Assisi teil, die von einem Priester der Petrusbruderschaft angeführt wurde. Dabei besuchte er erstmals eine heiligen Messe in der alten, außerordentlichen Form. Seitdem hat er Kontakt zu den Priestern dieser Gemeinschaft gehalten, bis er schließlich nach seinem Abitur ins Priesterseminar St. Petrus eintrat.

Die Petrusbruderschaft ist dem alten Ritus verpflichtet. Im Gegensatz zur Piusbruderschaft erkennt sie aber das zweite Vatikanische Konzil an. In Wigratsbad wird die alte Liturgie mit Zustimmung des Papstes gepflegt. Auch in der St. Konradskirche in Rietheim wird übrigens einmal im Monat ein Gottesdienst in der alten Liturgie zelebriert.

Im Pfarrgemeinderat gab es Anfragen, ob der junge Priester seine Primiz überhaupt im Villinger Münster feiern sollte. Nach Rücksprache in Freiburg steht dem nichts entgegen, und so wird Francesco Riegger die Primiz am 29. Juli, 9.30 Uhr, im Villinger Münster im alten Ritus begehen. Riegger wird danach in den Niederlassungen der Petrusbruderschaft tätig sein. Er wird kein Diözesanspriester sein und untersteht deshalb auch nicht Erzbischof Zollitsch. Er untersteht den Oberen der Petrusbruderschaft.

Der Anstoß zur Gründung der Priesterbruderschaft kam von Papst Johannes Paul II. der bald nach den unrechtmäßigen Bischofsweihen durch Erzbischof Marcel Lefebvre 1988 die der Tradition verbundenden Priester aufrief, in der Gemeinschaft zu bleiben. Gegründet wurde die Priesterbruderschaft St. Petrus am 18. Juli 1988 in der Abtei Hauterive (Schweiz). Am 18. Oktober 1988 wurde sie vom Papst anerkannt. Heute zählt die Bruderschaft etwa 200 Priester.