Die Neckarhalle hinter dem Neckartower kann in rund einem Jahr endlich in Betrieb genommen werden. Foto: Kratt

Millionenprojekte in Schwenningen gehen 2018 weiter. Straffer Zeitplan für Gartenschule.

VS-Schwenningen - Die Großbaustellen im Stadtbezirk gehen auch im Jahr 2018 weiter. Der Schwarzwälder Bote gibt einen Überblick über die sieben wichtigsten Bauprojekte, die zum Teil bereits vor ihrer Fertigstellung stehen.

Auch wenn mit der einen oder anderen Baustelle bereits im vergangenen Jahr Verkehrs- und Parkplatzprobleme einhergingen: Beim Blick auf die laufenden Großprojekte ist deutlich zu erkennen: Es geht voran in Schwenningen!

1. Krematorium

Seit August 2016 entsteht neben dem Bestandsgebäude am Waldfriedhof ein neues, modernes Krematorium. Nachdem im vergangenen Jahr der Fokus auf den Ausbau des Gebäudeinneren mit der aufwendigen, zweigeschossigen Ofenanlage gelegt wurde, stehen jetzt nur noch Feinarbeiten an. Die Inbetriebnahme des fertigen Krematoriums ist bereits für Frühjahr 2018 vorgesehen. Die Kosten belaufen sich auf rund 6,9 Millionen Euro. Durch den Neubau erhöht sich die Kapazität der Feuerbestattungen: Das bisherige Krematorium wies zuletzt 2800 Einäscherungen auf, war aber eigentlich nur für 1800 eingerichtet.

2. Neckarhalle

Als eine "Halle für Menschen" bezeichnete Oberbürgermeister Rupert Kubon beim Richtfest Ende Oktober die neue Stadtteilhalle an der Neckarstraße, die Ende 2018 fertiggestellt werden soll. Die Rohbauarbeiten sowie die Arbeiten am Dach sind mittlerweile abgeschlossen. Über den Winter laufen die Arbeiten am Innenausbau der neuen Halle. Zudem steht dieses Jahr der Bau der Parkplätze an, die sowohl Stadträte als auch Anwohner des Neckarstadtteils in ausreichender Anzahl gefordert hatten. 71 sind obligatorisch, durch den Erwerb einer zusätzlichen Fläche nördlich des Neubaus werden jetzt 141 gebaut. Die Projektkosten umfassen 10,8 Millionen Euro, Anfang 2019 soll die Neckarhalle in Betrieb genommen werden. Erste Veranstaltung ist voraussichtlich das Abstauben der Narrenzunft.

3. Marktplatz

Nach der Winterpause geht der zweite Bauabschnitt am Marktplatz – Oberflächen- und Kanalarbeiten rund um das Rathaus – mit dem Auftragen der beigen Deckschicht auf dem Asphalt in die finale Phase. Der dritte Bauabschnitt erfolgt ab April mit Kanalarbeiten sowie dem Bau des Kreisverkehrs und der neuen Bushaltestelle Auf der Lehr. Dann wird sich auch die derzeitige Verkehrsführung, die vom Sturmbühl Richtung Kirchstraße möglich ist, wieder ändern. Zudem soll am oberen Sturmbühl vor dem ehemaligen Feuerwehrhaus ein großer Parkplatz entstehen. Die eigentliche Sanierung des Marktplatzes ist als vierter Bauabschnitt 2019 geplant. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 5,8 Millionen Euro.

4. Gartenschule

Die Gartenschulerweiterung im ehemaligen Feuerwehrhaus an der Bildackerstraße nimmt seit der zweiten Jahreshälfte 2017 Fahrt auf. Die Rohbauarbeiten laufen derzeit auf Hochtouren, bis etwa Ende März soll die Hauptarbeit erledigt sein, dann geht es an die Fassade und an den Turm. Über den Winter ausgeschrieben sind die Technikgewerke und der Innenausbau. Auch wenn die Sanierung des Feuerwehrhauses Priorität hat, soll 2018 zudem die längst fällige und zurückgestellte Sanierung der Gartenschulfassade in der Gartenstraße in Angriff genommen werden. Hierfür belaufen sich die Kosten auf 300 000 Euro, die Gesamtmaßnahme beträgt 3,94 Millionen Euro. Der sanierte Bau soll bereits im Herbst 2018 für die Schüler freigegeben werden.

5. Gymnasium am Deutenberg

Nachdem der Neubau im Sommer 2017 fertiggestellt werden konnte, wird derzeit das denkmalgeschützte Hauptgebäude des Gymnasiums am Deutenberg generalsaniert. Wenn die Beton- und Schadstoffsanierung abgeschlossen ist, kommt in diesem Jahr die Fenster- und Dachsanierung an die Reihe. Die Arbeiten erfolgen in enger Absprache mit dem Denkmalamt. So soll der 1965 entstandene Bau des bekannten Architekten Günter Behnisch seinen schlichten und funktionellen Charakter beibehalten. Die Kosten für die Gesamtmaßnahme liegen bei 25,8 Millionen Euro, rund zwei Millionen fallen davon auf die Miete der Container ab, in die die Schüler zu Schuljahresbeginn für die zweijährige Sanierungsphase gezogen sind. Zum Schuljahr 2019/20 soll das Hauptgebäude fertiggestellt sein.

6. Straßenbau am Klinikum

Parallel zum Abriss des ehemaligen Klinikums – das Areal gehört der Braun Stadtentwicklung VS GmbH – ist im vergangenen Sommer der Straßen- und Kanalbau an der Röntgenstraße angelaufen, für den die Stadt zuständig ist. Zwischen Röntgen- und Schramberger Straße entsteht ab Sommer 2018 das neue Wohngebiet Eschelen mit acht Wohnquartieren und einer Quartiersmitte mit Supermarkt.

Wenn der obere Teil der Röntgenstraße fertigsaniert ist, wird die Verkehrsführung geändert und leitet die Autofahrer über einen neuen Kreisverkehr durchs Baugebiet. Eine Durchfahrt zwischen Röntgen- und Schramberger Straße soll schließlich möglich sein. 7. Alter Schlachthof Es hatte sich im Laufe des vergangenen Jahres bereits angedeutet, jetzt ist es offiziell: Der ehemalige Schlachthof zwischen Burg- und Lupfenstraße wechselt den Besitzer. Die Schwenninger Firma Stahlbau Haller kauft das 9100 Quadratmeter große Gelände und will dort ihren Betrieb erweitern. Seit 17 Jahren schon versuchte die Stadt als Eigentümerin, das Gelände zu veräußern. Das Vorhaben geriet immer wieder ins Stocken, weil bereits für Abriss, Entsorgung der Altlasten sowie Sanierung des Geländes ein siebenstelliger Betrag investiert werden müsste. Die derzeitigen Pläne für den Schlachthof sehen aber eine Arbeitsteilung vor: Stahlbau Haller wird den Abbruch der Gebäude übernehmen, die Stadt hingegen ist für die Altlastenentsorgung verantwortlich. Ein genauer Zeit- und Kostenplan liegt aber noch nicht vor.