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Polizei tappt nach Vorfällen im Dunkeln. Kriminelle machen sich dunkle Jahreszeit zunutze.

Villingen-Schwenningen - Die Einbruchsserie reißt nicht ab: Unbekannte Täter dringen am frühen Samstagabend in ein Einfamilienhaus in Villingen ein. Kurz zuvor, am vergangenen Donnerstag, verschafften sich Einbrecher gewaltsamen Zutritt in ein Einfamilienhaus in Weilersbach – und das tagsüber zwischen 14.30 und 19 Uhr.

Die Polizei bestätigt auf Anfrage: "Bei Villingen-Schwenningen und dem Schwarzwald-Baar-Kreis kann man derzeit von einem Brennpunkt sprechen." Dass hier eine organisierte Gruppierung am Werk ist, sei sehr wahrscheinlich, so das zuständige Polizeipräsidium in Konstanz.

Schwerpunkt liegt in Villingen-Schwenningen

Deren Pressesprecher Herbert Storz erklärt, dass es seit Jahresbeginn 22 Wohnungseinbruchsdiebstähle im gesamten Schwarzwald-BaarKreis gegeben habe, wobei der Schwerpunkt in VS liegen würde. Zum Vergleich: In den Landkreisen Tuttlingen, Konstanz und Rottweil waren es im gleichen Zeitraum lediglich zwischen fünf und sieben.

Eine nüchterne Erkenntnis: Ermittlungserfolge in der aktuellen Einbruchsreihe gebe es noch keine, teilt die Polizei mit. Dennoch seien die Beamten auf Wohnungseinbrüche in der "dunklen Jahreszeit" eingestellt. Wohnungseinbrüche mit hereinbrechender Dunkelheit, und nicht erst am späten Abend oder in der Nacht, seien typisch für diese Jahreszeit. Die eigens eingerichtete Ermittlungsgruppe "Besondere Aufbauorganisation Wohnraumeinbruchdiebstahl" ermittle systematisch gegen die Täter. Dabei kommen unter anderem Maßnahmen zum Einsatz, die die Polizei unter Verschluss hält und nicht öffentlich macht. Den Kriminellen sollen so keine Hinweise zur Polizeiarbeit zukommen.

Derzeit werden Spuren ausgewertet

Laut Polizeisprecher Storz sei man in den aktuellen Fällen "darum bemüht, der aktuellen Lage gegenzusteuern". Was heißt das konkret? "Die im Rahmen der Anzeigen-Aufnahmen festgestellten Fallerkenntnisse werden in einem bei der Kriminalpolizeidirektion Rottweil eingerichteten Arbeitsbereich zur Bekämpfung der Eigentumskriminalität gebündelt. Die an den Tatorten durch ausgebildete Kriminaltechniker gesicherten Spuren werden unter der Federführung der Kriminalpolizeidirektion VS überprüft, ausgewertet und abgeglichen."

Dennoch bestehen Möglichkeiten – auch mit Hilfe der Polizei – sich vor Einbrüchen zu schützen. Zwei grundlegende Bausteine der Polizeiarbeit sind Prävention und Beratung. Hinweisen auf Einladungen wie beispielsweise gekippte Fenster wird nachgegangen, Bürger werden beraten. Vermehrte Kontrollen und Streifen finden statt. Auch die Nachbarschaft, die sogenannte "soziale Kontrolle", hilft, Einbrüche zu verhindern.

Auch wenn sich in der aktuellen Einbruchsserie noch keine Erfolge abzeichnen, konnte man in der Vergangenheit Erfolge verbuchen. Die Täterprofile seien "relativ konstant", so die Polizei. Oft seien es Gruppierungen aus Osteuropa, die organisiert agieren. Die Zahl der Einbrüche variiere jedoch. In VS wurden 2016 insgesamt 71 Fälle registriert (Aufklärungsquote 16,9 Prozent), 2017 waren es 31 Fälle (38,7 Prozent) und 2018 48 Fälle (23,2 Prozent). Für 2019 werden steigende Fallzahlen aber eine ebenso gestiegene Aufklärungsquote erwartet.

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