ELR-Antrag für Marbach soll gestellt werden / Pläne für Weilersbach und Mühlhausen

Von Cornelia Spitz

VS-Mühlhausen/-Weilersbach. Zwei Dörfer sollen zukunftsfähig werden: Das für Mühlhausen und Weilersbach zu erreichen, ist die Hausaufgabe, mit der man sich 2013 konfrontiert sieht.

"Umnutzung vor Modernisierung" und "Neubauten werden so gut wie gar nicht mehr gefördert", das sind die Schwerpunkte im Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) 2013.

Für Marbach liegt eine Ortsentwicklungsstudie vor, und auch ein Projekt wurde bereits gefunden, das ins Programm passt: Die Straße zwischen Kirche und Gasthof Linde in der Ortsmitte soll umgestaltet werden und letztlich zu einer Entschleunigung des Verkehrs führen. Die Nettobaukosten des Projekts belaufen sich auf voraussichtlich rund 250 000 Euro, deshalb mache eine Unterteilung auf verschiedene Bauabschnitte Sinn, wovon der Antrag für den ersten schon zum 31. Oktober gestellt werden soll, spekuliert wird auf einen Regelfördersatz von 40 Prozent.

Weiter ist man ein Weilersbach. Wolfgang Karrer von der Firma Planbaar stellte gestern im Technischen Ausschuss in groben Zügen die Pläne für diesen Ort vor. Der Status Quo sei ebenso wie die Baulücken erfasst. Prognosen gehen von einem Bevölkerungsrückgang um 5,2 Prozent bis 2025 aus, und die demographische Entwicklung zeige klar: Weilersbach wird im Vergleich zur Gesamtstadt überaltern. Der Leerstand halte sich im wegen seiner Nähe zu Villingen und Schwenningen beliebten Wohnort im Rahmen. Allerdings führte die Demographie dazu, dass künftig viele Immobilien auf den Markt geworfen würden. Insgesamt geht man von 42 Wohneinheiten aus, "die man aktivieren kann", so dass man in Weilersbach keine neuen Wohneinheiten benötige. Um der Überalterung Rechnung zu tragen, schlug Karrer vor, im Bereich Kirche, durch die Neunutzung eines landwirtschaftlichen Grundstücks eine Einrichtung für Betreutes Wohnen zu schaffen.

Wie wichtig gerade die detaillierte Betrachtung der demographischen Verhältnisse ist, zeigte der direkte Vergleich mit Mühlhausen. "Hier haben wir einen abnehmenden Anteil an älteren Bürgern in der Prognose", sagte Otto Körner von der Firma Arcus – eine ganz andere Aufgabenstellung also als in Weilersbach. Man will die überdimensionierte Verkehrsfläche im Ortskern rückbauen, entweder durch Baumpflanzungen oder die Offenlegung des Mühlbachs den Straßenraum neu gestalten, es bedürfe verkehrsberuhigender Maßnahmen am Ortseingang aus Richtung Schwenningen und der Umgestaltung des Kreuzungsbereichs zur Weigheimer Straße.

Summa summarum gebe es 21 Wohneinheiten in Mühlhausen, die man mobilisieren könnte, vorausgesetzt, das gelinge, denn die meisten davon seien in privater Hand und da sei die Bereitschaft, wie eine Umfrage zeigte, äußerst gering. OB Rupert Kubon hofft auf das Programm "Jung kauft Alt", und nicht nur Stadtrat Heinz Pfeiffer (SPD) war sich am Ende sicher: "Es ist ein langer Weg, der vor uns liegt."