Isabella Schulz stellt Edles für die Haut her.  Foto: Zelenjuk Foto: Schwarzwälder Bote

Isabella Schulz stellt in ihrer Manufaktur in Pfaffenweiler Edles für die Haut her / Inzwischen hat sie Dutzende Wellness-Artikel im Angebot

Kann eine simple Seife etwas Besonderes sein? Ja, das kann sie, ist Isabella Schulz überzeugt. Seit elf Jahren stellt sie in ihrer Manufaktur in Pfaffenweiler Edles für die Haut her. Bei ihr sind Seifen keine Gebrauchsgegenstände, sondern hochwertige Wellness-Produkte – in liebevoller Handarbeit gefertigt.

Als ich den gemütlichen Laden im Fliederweg betrete, strömen viele Düfte und Aromen auf mich ein: Hier riecht es nach Lavendel, dort nach Honig, und da duftet der Kaffee. Allein schon die Gerüche laden zum Verweilen und Entspannen ein. Aber auch das Auge freut sich: Jede Ecke, jedes Regal ist perfekt farblich abgestimmt. Man merkt sofort, dass der Raum mit viel Liebe zum Detail eingerichtet ist. Man fühlt sich gleich wohl hier. Und genau das ist das Erfolgsgeheimnis von Isabella Schulz.

Die 51-Jährige verwöhnt ihre Kunden gern. Vor elf Jahren hat die gelernte Bäckereiverkäuferin die Welt der Naturseifen für sich entdeckt – und gibt ihre Begeisterung jetzt gern weiter. "Es ist faszinierend, wie man mit relativ einfachen Mitteln etwas machen kann, was dem Körper und der Seele gut tut", stellt sie immer wieder fest.

Angefangen hat alles mit einem Bastelprojekt für die Schule. "Für den Martini-Markt wollte ich mit den Kindern etwas machen, was die Menschen auch wirklich verwenden können. Da kam die Idee mit einer Naturseife", erinnert sich Schulz.

Die Seife wurde zum Verkaufsschlager – und die Menschen waren alle hellauf begeistert. Die Pfaffenweilerin hat angefangen, sich intensiv mit dem Thema zu beschäftigen. "Ich bin den Weg über das Gesundheitsamt gegangen", erzählt sie. Denn Naturseifen unterliegen der Kosmetikverordnung. Das bedeutet: Jedes Produkt, jedes Rezept muss geprüft und zertifiziert sein. Dadurch wird die Qualität gewährleistet.

Schulz hat inzwischen Dutzende Serien und Artikel im Angebot und verkauft auch Dekoration, Handtücher und viele andere Produkte rund um Wellness. In ihrer Seifenküche zaubert sie neben verschiedenen Seifensorten – mit Ringelblume, Kamille, Heilerde, Stutenmilch oder Grüntee – auch Badekugeln, Duschpeeling, Körper- und Massagebutter, Lippenpflege und Handcreme. Sogar ein eigenes Parfüm hat Schulz zum zehnjährigen Jubiläum der Seifenmanufaktur kreiert.

Vor allem Kunden, die an Allergien leiden oder Hautprobleme haben, schätzen die natürlichen Pflegeprodukte. "Da sind viele Erfolgsgeschichten dabei", strahlt Schulz.

Produziert wird in ihrer Manufaktur immer in kleinen Chargen – dafür fast täglich. "Es ist wichtig, dass immer alles frisch ist", erklärt die Inhaberin. Ihre Seifenkreationen enthalten keine Konservierungsstoffe. "Bei der Herstellung von Duschgel und Bodylotion muss ich zwar Konservierungsmittel verwenden, diese sind aber neutral, ohne Parabene, Silikone oder Kunststoffpartikeln. Es löst sich wirklich alles auf", versichert die 51-Jährige. Auf die Nachhaltigkeit legt sie einen besonders hohen Wert.

"Das hier ist eine Gärtnerseife", zeigt mir die Ladeninhaberin. Dank des Peeling-Effekts eigne sich diese besonders gut für strapazierte Gärtnerhände. Ein paar Regale weiter entdecke ich die Ziegenmilch-Serie. "Diese Sorte ist in Kooperation mit einem Bauern aus der Region entstanden", sagt Schulz. Auch sonst versucht sie, bei der Produktion möglichst viele heimische Produkte einzusetzen. "Unser Schwarzwald gibt leider nicht so viel her", stellt die 51-Jährige fest. Doch der Honig vom Imker und das regionale Rapsöl finden auf jeden Fall Verwendung in der Seifenküche. Olivenöl oder Sheabutter müssen dagegen selbstverständlich importiert werden.

Der Renner ist momentan die Serie "Schwarzwald-Gold", verrät Schulz. Dies sei ein gemischter Duft, den die Pfaffenweilerin auch rechtlich hat schützen lassen. Es sei mittlerweile ein richtiges Aushängeschild für ihren Laden geworden – und eigne sich bestens als Geschenk.

In ihrem nach Rose und Kamille duftenden Wellness-Reich verweilen die Kunden gern, viele verbringen hier locker zwei, drei Stündchen. Sie lassen sich beraten, shoppen, trinken Kaffee. "Die Menschen können es sich hier einfach gut gehen lassen. Dadurch, dass meine Kunden gezielt nach Pfaffenweiler kommen, bringen sie auch dementsprechend Zeit mit", weiß Schulz. "Das ist eigentlich das Schöne: Die Menschen sind entspannt, der Einkauf passiert nicht im Vorbeigehen."

Für Schulz ist die einfache Seife nach wie vor das Lieblingsprodukt. "Wenn man beim Duschen die Seife benutzt, trocknet die Haut nicht aus, man muss sich nicht eincremen. Hat man einmal angefangen, will man eigentlich kein Duschgel mehr nehmen", weiß sie. Zwei Jahre sind ihre Naturseifen haltbar. "Je älter, desto besser", sagt die 51-Jährige. "Die Seife verbraucht dann nicht so schnell, wird härter und fester." Für Badezusätze gibt sie eine Haltbarkeitsfrist von einem Jahr vor.

Wenn ein neues Produkt entsteht, gehört jedes Mal viel Experimentieren dazu. Die Temperatur ist wichtig, die guten Rohstoffe – und viel Geduld. Schulz zeigt mir den Herstellungsprozess. Die Zutaten hat sie in der Küche bereits vorbereitet: Auf den Tischen stehen Schälchen mit harten und flüssigen Fetten, Ölen, Duftstoffen und Lauge. "Die gute Mischung macht’s", sagt Schulz schmunzelnd. Viel zu viel will sie allerdings nicht verraten, wegen der Nachahmer. "Wir werden eine kaltgerührte Seife machen. Sie ist nicht so klumpig, besser im Duft – aber es dauert mindestens vier Wochen, bis sie richtig fest ist und die Lauge sich gut verflüchtigt hat." Während die festen Fette im Topf schmelzen, richtet sie die flüssigen Fette vor, fügt anschließend den Duftstoff und die abgekühlte Lauge bei. Es wird eine Lemongras-Seife, in der Küche duftet es herrlich. "Für andere Sorten verwende ich auch mal Karottensaft, Kamillentee oder frisch aufgebrühten Kaffee. Bei der Rosenseife kommt Lebensmittelfarbe rein. Es ist also nichts drin, was man nicht auch essen könnte", sagt Schulz.

Wir wenden uns wieder unserer Lemongras-Seife zu. "Sie ist noch recht flüssig, jetzt muss ich sie rühren." Die Mischung wird langsam dicker. "Jetzt gleicht die Konsistenz der einer Vanille-Soße", erklärt Schulz. Fertig ist die Seife dann, wenn sie eher wie Pudding aussieht: "Man muss schon das Gefühl dafür bekommen." Nun dauert es nicht mehr lange, und die Seife wird in einen Holzkasten gegossen. Der letzte Strich: Schulz dekoriert sie mit Lemongras.

"Der längste Prozess ist eigentlich die Nachbearbeitung", macht die 51-Jährige klar. Die Seife wird nach dem Schneiden ein gutes halbes Jahr gelagert. Und nächstes Jahr an Weihnachten wird das eine oder andere Stück wahrscheinlich als duftendes Geschenk unter dem Baum liegen – eine handgemachte Naturseife zum Wohlfühlen, made in Pfaffenweiler.