Die Rolle der Polizei im NS-Staat thematisiert eine Ausstellung. Foto: Hochschule Foto: Schwarzwälder Bote

Ausstellung: "Ordnung und Vernichtung" ist Thema auf 17 Tafeln in der Hochschule

Schwarzwald-Baar-Kreis. Eine Ausstellung zur Rolle der Polizei im NS-Staat wird nächste Woche an der Hochschule für Polizei gezeigt.

"Im Herbst 2013 wurde die von der Deutschen Hochschule für Polizei in Münster in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Historischen Museum entworfene Ausstellung ›Ordnung und Vernichtung - Die Polizei im NS-Staat‹ auf Initiative der beiden Verantwortlichen für Polizeigeschichte an der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg, Polizeioberrätin Caroline Wedler-Krebs und Polizeihauptkommissar Andreas Beier, auf hochschuleigene Rollup gedruckt", informiert die Hochschule. Im Dezember 2013 wurde diese an der Hochschule mit einem Vortrag vom ehemaligen Leiter der Zentralen Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen, dem Leitenden Oberstaatsanwalt Kurt Schrimm, und dem ehemaligen Rektor Alexander Pick, eröffnet. Die Ausstellung ist seit Dezember 2013 in Baden-Württemberg unterwegs und wurde in elf Stationen von rund rund 4500 Interessierten (sowohl Polizisten als auch Bürger ) besucht.

Die Ausstellung erklärt auf 17 Tafeln die Rolle der Polizei in der NS-Zeit und gibt Antworten auf die Fragen wie die damaligen Strukturen in der Polizei waren, wer die Männer (und wenigen Frauen) waren, die das mörderische System unterstützten und zu Helfern der Diktatur und der Gräueltaten wurden, aber auch auf die Frage, nach der Aufarbeitung nach dem Krieg. Die Polizei war ein zentrales Herrschaftsinstrument des NS-Regimes.

Besonders in Osteuropa beging die deutsche Polizei massenhaft Verbrechen an der Zivilbevölkerung. Diese Verbrechen verübten Polizisten, die mehrheitlich in der Weimarer Republik, einem demokratischen Rechtsstaat, sozialisiert und ausgebildet wurden. Nur wenige von ihnen mussten sich für die verübten Verbrechen nach 1945 vor Gericht verantworten.

Die zwölfte Station ist nun wieder an der Hochschule für Polizei. Zu einer Ausstellungsführung ist die Öffentlichkeit am Dienstag, 19. Juni, von 18.30 bis 19.30 Uhr eingeladen. Treffpunkt: Z-Gebäude, Bibliothek.