AOK-Koch-Show: Daniel Richter begeistert 200 Besucher in der Neckarhalle / "Genuss und Gesundheit gehören zusammen"
Seit 2010 gibt es die AOK-Koch-Show in der Region. Am Dienstag machte sie zum ersten Mal Station in Schwenningen – in der Neckarhalle.
VS-Schwenningen. Wie beliebt die Koch-Show ist, zeigte die ausverkaufte Halle, in der viele Stammbesucher saßen, die schon mehrere Shows, die jedes Jahr in einer anderen Stadt Halt macht, besucht hatten. Selbstverständlich gab es die Rezepte mit Zutaten und Anweisung zum Mitnehmen. "Warum machen wir das?", fragte Harald Rettenmaier, stellvertretender AOK-Geschäftsführer und gab die Antwort darauf selbst: "Genuss und Gesundheit gehören nun mal zusammen." Alles, was Profikoch Daniel Richter, der der Meistervereinigung der Gastronomen angehört, gut sichtbar vor den Augen der 200 Zuschauer zubereitete, wurde parallel in der großen Küche der Neckarhalle zubereitet, sodass jeder Besucher nach jedem Gang eine kleine Portion zum Probieren erhielt. Da die Gäste im Sitzen dem Koch nicht so gut auf die Finger schauen und in die Töpfe schon gar nicht schauen konnten, hing ein riesiger Spiegel an der Wand hinter dem Koch, dieser war so eingestellt, dass jeder, ohne sich den Hals zu verrenken, jeden Handgriff verfolgen konnte.
Daniel Richter hatte sich Ernährungsberaterin Heidrun Zeller-Thorn von der AOK an das Kochfeld geholt, als Hilfskraft sozusagen. Während Heidrun Zeller-Thorn munter alles kommentierte, was der Meister vor- und zubereitete – sie erläuterte auch alle Kräuter oder Obst, das verwendet wurde, musste sie immer wieder mit Hand anzulegen, einfache Arbeiten, versteht sich. So durfte sie zum Beispiel aus Vollkorn-Haferflocken, weißen Sonnenblumenkernen und weißem Sesam Knäckebrot vermengen und im Backofen 30 Minuten backen.
Daniel Richter bewies, dass Männer doch das Multitasking beherrschen, er zumindest. Während er wieselflink Schalotten fein hackte, frisches Mangofruchtfleisch schnitt und vom Seiblingsfilet alles unnötige abschnitt, erläuterte er seine Arbeit und die Zutaten, blickte aus den Augenwinkeln zu seiner Küchenhilfe, bemerkte den geringsten Fehler und hatte auch noch witzige Sprüche und Weisheiten parat. Frischer Fisch müsse gut riechen, aha, er lege immer etwas Eis auf den Fisch, damit er konstante zwei Grad habe, Mango zu Fisch und dann noch Chili erziele die besondere Geschmacksnote, so Richter. "Guck mal nach dem Knäckebrot im Backofen", riet er und Heidrun Zeller-Thorn flitzte, hatte sie doch vor lauter Begeisterung fast die Zeit vergessen. Auf die Frage, wieso bei ihm während des Zwiebelschneidens keine Tränen flossen, antwortete er: "Man muss die Zwiebel schneiden, nicht mit dem Messer zerdrücken." Dazu bedürfe es eines ganz scharfen Messers, hielt er das blitzende Teil in die Luft. Ein gutes Messer sei wie eine Frau: Du nimmst es in die Hand und gibst es nicht mehr her, dozierte er, während Heidrun Zeller-Thorn Ausschau nach des Meisters Frau hielt. Es gab eine Probier-Runde für alle Besucher, die schon sehnsüchtig darauf gewartet hatten. Nun kam der Spargel mit Kartoffelwaffel und Roastbeef an Bärlauchbutter an die Reihe. Harald Rettenmaier erhielt den Auftrag, den Spargel zu schälen, "wenn’s geht, flott". Der neue Hiwi schälte und schälte, während der Meister murmelte, wie lange er noch Reden schwingen müsse, bis der Spargel fertig sei. Kaum fertig, musste Rettenmaier Eiweiß schaumig schlagen, "aber so, dass es fest wie Beton wird, Du musst eine Acht rühren und schneller, schneller", kommandierte Richter. Der Hiwi kam ins Schwitzen, legte verbissen einen Zahn zu, aber gab nicht auf. Das Publikum hatte große Freude und wartete auf die nächste Probierrunde. Während Heidrun Zeller-Thorn vom Chef in Ruhe gelassen wurde, erläuterte sie, was man bei dem Preisrätsel gewinnen konnte. Preis drei sei ein Kochbuch, Preis zwei ein Kugelgrill, und Preis eins: Achtung, der Meister höchst persönlich, der nach Hause zum Kochen kommen würde.
Nun half Ellen Ries aus dem Publikum beim Rösten der Nüsse, während Heidrun Zeller-Thorn das Publikum aufklärte, dass Erdbeeren Sammelnüsse seien. Der Meister schnitt die Erdbeeren, würzte sie mit Pfeffer, echt? Ja wirklich, das gebe im Mund die Geschmacksexplosion, verriet er. Nach der köstlichen Erdbeer-Probierrunde durfte die kleine Ella die Preise ziehen. Hans-Peter Griebel gewann, während alle Damen leicht enttäuscht ausatmeten.