Ein Strom aus Lichtstreifen weist den Weg zum Eingang. So könnte die Lichtkunst an der Hallenfassade in Schwenningen aussehen. Repro: Stadtverwaltung Foto: Schwarzwälder Bote

Kunst: Kurz vor knapp taucht noch ein Sponsor auf / Ausschuss gibt grünes Licht für Rest-Finanzierung

Das Licht für die Kunst am Bau der Neckarhalle ist noch nicht aus – auch wenn sich bis dato lediglich ein Spender gefunden hat, der die Maßnahme finanziell fördert.

VS-Schwenningen. Man hat es sich so einfach vorgestellt: Eine pfiffige Idee für die Kunst am Bau, viele Firmen der entsprechenden Branche vor Ort, da sollte sich ein entsprechender Sponsor als Spender für die Fassadenbeleuchtung der Schwenninger Stadtteilhalle doch finden lassen... Denkste! Zunächst fand sich kaum einer und bis zur gestrigen Sitzung des Verwaltungs- und Kulturausschusses waren es dann lediglich wenige Spender, die insagesamt 15 000 Euro in das Kunstobjekt investieren wollen.

Nun war guter Rat tatsächlich teuer. 50 000 Euro soll die Gesamtmaßnahme kosten, abzüglich der 15 000 zugesagten Spenden-Euro blieben für die Stadt also – so der Gemeinderat das auch will – 35 000 Euro außerplanmäßige Ausgabe.

Schwenninger Orange lieferte seinerzeit Anlass für Hohn und Spott

Doch der Gemeinderat will ganz offensichtlich. Schon bei der Vorstellung der Fassadenkunst wurde diese eifrig beklatscht – kein Vergleich zur hingegen äußerst kontrovers diskutierten Kunst an der Villinger Neuen Tonhalle. Dort steht das Schwenninger Orange, entsprechend gefärbte Rahmen, die nicht nur wegen ihres Namens seinerzeit viel Anlass für Hohn und Spott in der Doppelstadt geliefert haben. Die an der Neckarhalle geplante Kunst am Bau hingegen gefällt. Abgesehen von einzelnen Abweichlern und Kunstbanausen, als welcher sich öffentlich zu outen der FDP-Gemeinderat Dirk Caroli nicht müde wird, sprach sich die breite Mehrheit des Gemeinderates dafür aus, dieses Werk unbedingt realisieren zu lassen. Und auch das Ausbleiben entsprechend zahlreicher Sponsoren tat diesem Willen keinen Abbruch.

Renate Breuning (CDU) kann es sogar ausdrücklich verstehen, dass gerade jene Lichtfirmen, auf die man allzu offensichtlich geschielt habe, eben nicht den Spendengeldbeutel geöffnet haben. Also solle man nun eben eine außerplanmäßige Ausgabe für das Kunstobjekt tätigen, meinte die CDU-Frontfrau.

Karl-Henning Lichte von den Freien Wählern wollte sogar "noch einen draufsetzen": Man solle sich bei den Spendern zwar bedanken, die Spende aber nicht annehmen, sondern selbst zahlen, so sein ursprünglich formulierter Antrag, den er wenig später aber zurückzog: "Wir wollen auch niemanden vor den Kopf stoßen", betonte er, nachdem andere Gemeinderäte die Vermutung geäußert hatten, dass das bei den Spendern nicht so gut ankommen könnte.

"Nach wie vor eine gute Idee"

Pfarrer Frank Banse von der SPD hält das Kunstobjekt, auch wenn es nun 35 000 Euro kosten soll, "nach wie vor für eine gute Idee". Am Ende hoben dann auch, abgesehen von den FDP-Vertretern Dirk Caroli und Frank Bonath, alle Gemeinderäte ihre Hand für die außerplanmäßige Ausgabe im Auftrag der Kunst.