Beste Stimmung beim internationalen Frühschoppen im Stüble der Katzenmusik. Foto: Huber Foto: Schwarzwälder Bote

Frühschoppen: Katzenmusik erstmals Gastgeber / OB schmeißt das städtische Geld aus dem Fenster

Die Fridi hats schon immer geahnt, dass der Jürgen Roth die Stadt irgendwann in den Ruin treiben wird. Der Oberbürgermeister spendierte nicht nur das Essen beim internationalen Frühschoppen, sondern gab auch gleich noch jede Menge Prosecco für flotte Damen aus.

VS-Villingen. Wenn das kein Grund für eine Prosecco-Laune ist: Die Rietwieber feiern ihren 50. Geburtstag, die Charmeoffensive aus dem Riet, die stets und auch dieses Mal wieder beim Internationalen Frühschoppen der Garant für eine Super Stimmung waren. "Du Haasi, wo willst Du denn unseren Auftritt haben", fragte die Damenrunde kurz vor dem Startschuss im Stüble am Romäusturm, das ab 2020 nun unter der Regie der Katzenmusik läuft und nicht umsonst "Zur hoorigen Katz" heißt. Der "Haasi", offiziell auch unter dem Namen Peter Haas bekannt und seines Zeichens Rietbürgermeister, zeigte der flotten Truppe den Weg. Und dann konnte das Programm losgehen, das dieses Mal auch Delegationen aus den Partnerstädten Murten und Savona besuchten, die von Sabine Belz (Stadtverwaltung) begleitet wurden. Ausnahmsweise nichts zu tun hatte Altvillingerin Chantal Sauter, die ansonsten als charmant-zuverlässige Dolmetscherin wirkte, wenn es darum ging, den Freunden aus den französischen Partnerstädten La Valette und Pontarlier die Anekdoten in astreines Französisch zu übersetzen, eine wirklich diffizile Angelegenheit, die sie mit Bravour meisterte.

Zwei Neuheiten brachte das Jahr 2020: Zum einen trat die Katzenmusik erstmals als Gastgeber des Frühschoppens auf, zum anderen füllte sich der Saal nicht nur mit den Abordnungen der größten Zünfte. Auf Initiative hin von OB Jürgen Roth sollte der internationale Frühschoppen durch neue Offenheit glänzen und damit flogen über die Zuggesellschaft allen Fasnetsvereinen der Stadt Einladungen ins Haus. "Und das ist wirklich eine tolle Sache", nickte auch Haas anerkennend in die bereits schunkelnde Runde. Zwar blieben an manchen Tischen die Plätze im umgebauten Saal leer, doch der Stimmung tat dies keinen Abbruch. Die war spätestens dann prächtig, als die Rietwieber die Hymne der Katzenmusik anstimmten: "der Kater hält die Wacht", wohl auch in Anspielung darauf, dass die Katzen nun in der ehemaligen Altentagesstätte am Romäusturm die Chefs im Haus sind!

Domnik Schaaf, Generalfeldmarschall der Katzenmusi, war es, der das Geheimnis in bester Katermanier an den Tag brachte. "Der Herr Oberbürgermeister", strahlte er Jürgen Roth an, der übernehme heute die Kosten: "Das geht hier alles auf die Stadt." Der "Herr OB" war wohl so düpiert, dass er bei seiner kurzen Ansprache danach von den Schweizer Gästen aus "Murg" statt Murten sprach, der Versprecher ging in schallenden Gelächter unter. Doch schnell hatte (der stark verschnupfte) OB die Fassung wieder und gab den Konter: Der Gemeinderat habe ja den Haushalt noch gar nicht genehmigt, "also kann ich großzügig sein". Will sagen: Essen und Trinken für alle und vor allem Prosecco für die Rietwieber, die mit Zunftmeister Anselm Säger am Dienstag noch etwas außer ihrer Liebe zur Villinger Fastnacht gemeinsam hatten: Auch Säger hatte Geburtstag. Der wiederum gratulierte den "hübschen knackigen" Damen mit einem begeisterten "Macht weiter so!!!" Bei so viel Komplimenten zeigten die Riet wieber erneut, unter der Umwidmung mancher Gassenhauer, wieviel Talent und Temperament in ihnen steckt: "Wir sind der Knaller." Wie wahr.

Mit den "Schrägen Vögeln", alias Rietehrenbürgermeister Klaus Paulus, Andreas Müller, Frank Scheuble und Barbara Stern, stiegen die nächsten Stimmungskanonen ins Rund. Das Quartett präsentierte Ausschnitte aus ihrem Rietball-Programm und rissen das Publikum mit, das stürmischen Applaus gab. Die Gäste sangen aus voller Kehle mit, als die drei Männer und eine Dame ihren Fantasien über die Frauen freien Lauf ließen und den Damen gehörig einschenkten: Ja, manche spucke Feuer wie ein Drache, wenn Mann (mal wieder zu spät) nach Hause käme. Natürlich war auch die allseits bekannte Fridi Miller im Spiel, mit einer besonderen Grußbotschaft an den OB: "Solltest Du die Wahl gewinnen, dann zeig ich dich einfach an." Herzhaftes Lachen, allen voran Jürgen Roth: Denn Fridis Goascht geistert nur noch bei der Villinger Fastnacht umeinander.