Lea mit ihrem West-Highland-Terrier Dolly. Foto: Backes

West-Highland-Terrier "Dolly" erkennt Unterzucker bei ihrem an Diabetes erkrankten Frauchen. Einjährige Ausbildung.

VS-Schwenningen - Ob Tag, ob Nacht: Diabetes-Warnhunde riechen es, wenn ihr erkrankter Besitzer unterzuckert ist und schlagen Alarm durch Kratzen oder Anstupsen. Einen solchen vierbeinigen Helfer hat auch die 15-jährige Lea aus Schwenningen an ihrer Seite: Dolly.

Innerhalb eines Jahres wurde der West-Highland-Terrier zum Diabetes-Warnhund ausgebildet. Jetzt hat Dolly die Prüfung mit dem Hundetrainer Uwe Friedrich bestanden. So kann sie für Lea zum Lebensretter werden, falls diese den Unterzucker selbst nicht bemerkt.

"Das Besondere ist, dass Dolly ein kleiner Hund ist. Viele Menschen denken, dass nur große Hunde wie ein Labrador dafür geeignet sind, doch fähig sind fast alle Rassen", sagt Heike Backes aus Schramberg, die die Ausbildung mit konzipiert hat. Auch sei Dolly sehr jung: Im Alter von nur einem Jahr startete sie die Ausbildung. "Es war schön zu sehen, wie sie mit der Aufgabe gewachsen ist", berichtet Backes. Generell seien die drei Teams aus Mensch und Tier während der Ausbildung zusammengewachsen, aus ängstlichen seien sichere Hunde geworden.

Speziell bei dem Lehrgang ist, so erläutert Backes, dass der Hund im Alltag selbstständig den Geruch anzeigen soll – also ohne spezielle Aktivierung. Das unterscheidet die Diabetesarbeit von fast allen anderen Geruchsidentifizierungen, wie im Drogen-, Sprengstoff- und Schimmelbereich. Hier wird der Hund in der Regel mit einem Kommando auf die Suche geschickt. Bei der Diabetesarbeit aber nimmt der Hund den Unterzuckergeruch wahr, ohne dass der Besitzer den Hund extra an sich riechen lässt oder ihm ein Kommando gibt. Auch für Epilepsie und Lungenkrebs gebe es Warnhunde, so Backes.

Neben Lea und Dolly bestanden auch die zwei weiteren Teilnehmer-Paare die Prüfung. Dabei wurden – für den Hund nicht sichtbar – mehrere Depots mit Unterzuckergeruch an einem S-Bahnhof in Stuttgart ausgelegt. Dolly fand diese Depots ohne Probleme. Auch an Personen zeigte sie den Unterzuckergeruch an.

Damit endet eine Ausbildung mit mehreren Modulen. An den Lehrgangs-Wochenenden wurde der Stand überprüft, bevor dann die weiteren Schritte für die Zeit bis zum nächsten Lehrgang trainiert wurden. Die Teilnehmer konnten also auch zu Hause mit ihren Hunden üben.

Möglich machte die Ausbildung von Lea und Dolly die Schwenninger Arcom Personaldienstleistungen GmbH. Denn die Arcom Foundation übernahm die Ausbildungskosten für Dolly, die dadurch zum Beschützer für ihr Frauchen werden konnte. Mit Erfolg: Schon während der Ausbildung zeigte Dolly Unterzucker bei Lea an.

Weitere Informationen: Vital Konzepte Akademie für Mensch und Tier, E-Mail: diab@diwadog.de, http://www.diwadog.de.