Leiharbeiter als Arbeitssklaven. Der Deutsche Gewerkschaftsbund informierte am Wochenende in der Villinger Fußgängerzone über die Situation im Billiglohnsektor. Foto: Zimmermann

Marsch durch die Villinger Innenstadt. Ankündigung auf 1. Mai. Probleme im Niedriglohnsektor.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Als Lohnarbeitssklaven zogen die Ehrenamtlichen des DGB am Wochenende symbolisch eine Kutsche durch die Villinger Innenstadt. Im Vorfeld des 1. Mai, der unter dem Motto "Gerechte Löhne, soziale Gerechtigkeit" steht, wollte man auf die prekäre Beschäftigungslage viele Arbeitnehmer in Deutschland und speziell im Schwarzwald-Baar-Kreis aufmerksam machen.

Dazu gehören Leiharbeit, befristete Arbeitsverhältnisse, Minijobs, Praktika, Scheinselbständigkeit und Minilöhne, die mittlerweile jedes vierte Beschäftigungsverhältnis in Deutschland ausmachen, sagte DGB-Regionssekretärin Juliane Hoffmann.

Auch im Schwarzwald-Baar-Kreis habe man massive Probleme im Niedriglohnsektor. Der liege in der Region rund zehn Prozent niedriger als im Landesdurchschnitt Baden-Württemberg, und Leiharbeiter verdienen rund 51 Prozent weniger als festangestellte Vollzeitbeschäftigte, obwohl beide die gleiche Arbeit leisten. Neben der Aktion bestand Gelegenheit zum Gespräch mit den DGB-Vertretern. Der DGB-Regionssekretär des Kreises Tuttlingen, Hans-Peter Menges, möchte eine solche Aktion wie jetzt in Villingen im Oktober in Tuttlingen am Tag der Armut wiederholen.