Frank Singer (links) und Emmanuel Beule freuen sich auf viele Gäste am Donnerstagabend im Salinen-Café. Foto: Pohl Foto: Schwarzwälder Bote

Lesung: Emmanuel Beule lag zwei Wochen im Koma / Am Donnerstag spricht er über Gesellschaftswandel

Emmanuel Beule hatte einen Bandscheibenvorfall, kurze Zeit später lag er für zwei Wochen im Koma. Am Donnerstag, 13. April, lädt er gemeinsam mit Frank Singer in das Salinen-Café zu einem Vortrag mit anschließender Lesung ein.

VS-Schwenningen. Die Geschichte von Emmanuel Beule ist vermutlich nicht einzigartig, aber der 43-Jährige ist einer der wenigen Menschen, die mit ihrer Krankheit, mit ihren Ängsten und mit ihren Schwächen an die Öffentlichkeit gehen. Beule stammt aus Münster und lebt in Staufen im Breisgau. Und im Gespräch mit dem dreifachen Familienvater wird schnell deutlich, worauf er gesteigerten Wert legt: Er lebt!

Nach einem Bandscheibenvorfall und einer Infektion, die offenbar durch die Behandlung aufgetreten ist, was bis heute aber nicht nachgewiesen werden konnte, erlitt Beule eine Lungenentzündung. Es kam noch schlimmer, denn in deren Folge trat ein Lungenversagen ein. Zwei Wochen lang lag er im Koma und hatte während dessen einen Traum. Über diesen und darüber, wer er davor war und heute ist, wird Emmanuel Beule am Donnerstagabend berichten. "Meine Frau hat mir während der beiden Wochen täglich eine E-Mail geschrieben, in der sie ihre Sicht und ihre Gefühle beschreibt", erklärt Beule. Auszüge daraus werde er bei seiner multimedialen Lesung im Salinen-Café als eingesprochene Audio-Datei vorführen.

Auch aus seinem Buch "Irgendwo ist oben – Das Tagebuch" liest der Autor. "Ich bin kein Schriftsteller, denn das ist nicht mein Beruf. Ich habe lediglich meine Geschichte aufgeschrieben", beschreibt sich der 43-Jährige.

Aus diesem Grund wird die Veranstaltung auch nicht nur die Lesung beinhalten. Beule verknüpft zwei vollkommen gegensätzliche Teile: In etwa 20 Minuten wird er vielgenutzte Begriffe der Digitalisierung auf einfache Weise erklären.

Doch warum einen Fachvortrag und sein persönliches Schicksal vermischen? Aus Sicht des Autors ist es ganz einfach: "Mein Leben hat sich in kürzester Zeit komplett verändert." Und genau das sei die Parallele zur Digitalisierung. "Die meisten Menschen fürchten sich vor der Digitalisierung, weil niemand so recht weiß, was sie eigentlich bedeutet", sagt der ehemalige Außendienstmitarbeiter. Was stets hängen bleibe, seien Stichworte wie Schnelligkeit und Veränderung sowie der Eindruck, die Technik werde bald Arbeitsplätze ersetzen. Dieser Unkenntnis will Beule entgegen treten und anhand der Pflegesituation erklären, wie Digitalisierung gut sein kann. "Protokolle und Schreibkram können Maschinen erstellen. Dann bleibt die Zeit für das Personal, sich um die Patienten zu kümmern", gibt Beule einen Denkansatz preis. Anschließend wird Beule den Zuhörern einen extremen Bruch vermitteln – so, wie er ihn durch seine Krankheit erlebt hat.

Weitere Informationen: Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 19. April, 19.30 Uhr, im Salinen-Café statt. Der Eintritt ist frei. Der erzielte Gewinn aus Einnahmen durch Speisen und Getränke spendet Café-Inhaber Frank Singer an das Hospiz Via Luce.