Klaus Schmidt, Vorsitzender der Ortsgruppe Schwenningen, blickt auf ein ereignisreiches Jahr beim Schwäbischen Albverein. Foto: Kratt Foto: Schwarzwälder Bote

Ehrenamt: Die Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins blickt auf ein umfangreiches Jahresprogramm

Natur, Heimat, Wandern: Das sind die Pfeiler, auf denen sich das Themengerüst des Schwäbischen Albvereins stützt. Daran knüpft die Ortsgruppe Schwenningen jedes Jahr erfolgreich aufs Neue – und hat auch 2018 wieder einiges zu bieten.

VS-Schwenningen. Denkanstöße im Vorwort des Jahresprogramms: Sie mag der Ortsgruppen-Vorsitzende Klaus Schmidt besonders. War es im vergangenen Jubiläumsjahr zum 125-jährigen Bestehen der Ortsgruppe der Naturschutz, auf den er die Aufmerksamkeit der Albvereins-Mitglieder lenken wollte, ist es 2018 der Klimawandel.

Dazu inspiriert worden sei er durch die passende Ausstellung im Umweltzentrum Schwarzwald-Baar-Neckar im vergangenen Jahr, mit dem der Albverein eng zusammenarbeitet. Das Wetter habe sich stark verändert – jeder spüre es und schimpfe darüber, aber nur wenige brächten sich ein. Auch im vergangenen Wahlkampf sei das Thema totgeschwiegen worden. Doch welchen Beitrag könne der größte Wanderverein Deutschlands dazu beitragen? Eine eindeutige Antwort weiß der Ortsgruppen-Vorsitzende nicht. Viele prominente Politiker seien Albvereinsmitglied, der Kontakt zu ihnen sollte mehr genutzt werden. Bei Einkäufen auf Plastiktüten verzichten? Da viele Artikel bereits fertig in Plastik verpackt seien, käme dies einer "Milchmädchenrechnung" gleich. "Hier müsste der Gesetzgeber eingreifen", meint Schmidt, dann könne auch die Industrie reagieren.

Breit gefächert präsentiert sich derweil das fast 80 Seiten starke Programm der Schwenninger Ortsgruppe, hält es doch zu jeder Jahreszeit die passenden Veranstaltungen in der Region oder auch weiter weg bereit. "Mehrtagesfahrten, Wanderungen oder Veranstaltungen aus Kultur und Natur: Es ist alles dabei", fasst Schmidt zusammen.

Traditionell starten die Albvereinler des Heuberg-Baar-Gaus am morgigen Samstag mit dem Dreikönigstreffen auf dem Dreifaltigkeitsberg ins neue Jahr. Das fröhliche Singen zum Jahresbeginn mit dem Männergesangverein MGV Frohsinn (Freitag, 19. Januar, 20 Uhr, Sängerheim Frohsinn) ist ebenso fester Bestandteil im Terminkalender des Albvereins geworden und unterstreicht die gute Kooperation zwischen beiden Schwenninger Vereinen.

Spielt das Winterwetter mit, dürfen sich die sportlich Motivierten auf mehrere Schneeschuhtouren im Schwarzwald freuen. Erleichtert zeigt sich Klaus Schmidt, dass die Opern- und Ballettfahrten nach Stuttgart mit der Unterstützung des Staatstheaters gerettet werden konnten. Es gehe weiter unter neuer Regie. Auftakt bildet die Oper Hänsel und Gretel von Engelbert Humperdinck am Sonntag, 14. Januar. "Die Fahrten sind sehr beliebt, doch wir hoffen auf noch mehr Abonnenten", sagt der Vorsitzende.

Zur Jahreshauptversammlung lädt der Ortsverein am Samstag, 17. Februar, 15.30 Uhr, ins Muslenzentrum ein. Wanderungen mit dem Ringzug wird es – in Zusammenarbeit mit weiteren Albvereins-Ortsgruppen aus der Region sowie mit dem Schwarzwaldverein Schwenningen – auch in diesem Jahr wieder geben – allerdings mussten sie von zuletzt elf auf sechs reduziert werden. "Es ist schade, dass die Kooperation vonseiten des Ringszugs diesmal nicht größer war", meint der Ehrenamtliche. Frühlings- oder Herbstwanderungen, Themenabende sowie Mehrtagestouren, im französischen Jura, über die Allgäuer Voralpen oder per Rad vom Karwendel zur Donau, ergänzen das breite Jahresangebot.

Frischen Wind in das Programm bringen nicht nur Wanderführer Steffen Kaltenmark, sondern auch Stefan und Martina Löffler mit den Veranstaltungen ihrer Familiengruppe, freut sich Schmidt. Sie veranstalten unter anderem am Samstag, 27. Januar, eine Fackelwanderung, an der auch 200 Schüler der Friedensschule teilnehmen, oder den Albvereins-Aktionstag am 16. September mit einer Erlebniswanderung durch Schwenningen.

Überhaupt habe die Ortsgruppe mit den vielzähligen Wanderführern eigentlich ein großes Potenzial, die meisten sind aber "70 Jahre und älter". Derzeit zähle die Ortsgruppe rund 560 Mitglieder – die Entwicklung sei in den vergangenen Jahren relativ konstant geblieben. "Das Interesse bei all unseren Mitgliedern ist da, aber viele können nicht mehr so, wie sie wollen. Das ist die Krux, die wir haben", erklärt der Vorsitzende.

Weitere Informationen: Das Jahresprogramm des Albvereins ist beim Schwarzwälder Boten, Marktstraße 15, sowie in der Tourist-Info am Bahnhof erhältlich.